TSV-Trainer Schmiedt trotz Heimsieg nicht restlos zufrieden

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(msc) Der HSV Hockenheim stellt für den TSV Birkenau den erwartet schweren Brocken da, doch auch dieser Aufgabe sind die „Falken“ gewachsen. Nach unglaublich spannenden und ausgeglichenen 53 Minuten bringt sich Hockenheim selbst etwas aus dem Konzept, die Hausherren spielen dagegen unbeirrt weiter und sichern sich so einen 31:26-Erfolg.  „Wir quälen uns zum Sieg durch“, schmunzelte TSV-Trainer Gabriel Schmiedt nach der Partie. Wirklich zufrieden war er nicht. „Das Abwehrverhalten macht uns ein bisschen Sorgen“, erklärte er seine Unzufriedenheit: „Gerade in der ersten Halbzeit waren wir hinten zu verhalten, zu passiv.“ Hundertprozentige Zufriedenheit war auch in der Bewertung der Birkenauer Offensivbemühungen nicht vorhanden. Das die Kritikpunkte allerdings eine Art Meckern auf hohem Niveau waren, das war Schmiedt durchaus bewusst. „Mit dem Angriff kann man ja bei 31 Toren nicht wirklich meckern“, lachte er. Gerade in der zweiten Hälfte hätte sich der Coach aber trotzdem mehr Ausbeute gewünscht. Doch sie war nicht da, es blieb bis zum Schluss umkämpft. „Wir haben es bis zum Ende unnötig spannend gemacht“, wusste auch Schmiedt.

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Keine vier Minuten war die Partie alt, als Philipp Kinscherf einen Gegenstoß zum 3:1 verwandelte. Genau so hatten sich die „Falken“ den Auftakt vorgestellt. Zwar war auch der HSV bei den in den ersten fünf Minuten zwei Mal erfolgreich, doch es war bereits klar: Die Abwehrreihe des TSV war gut aufgelegt. Die Bilanz nach vier gegnerischen Angriffen: Zweimal wurde passives Spiel angezeigt, einmal gelang der Steal beim vierten Hockenheimer Versuch parierte Ruven Dietrich im Birkenauer Tor. Auch auf der anderen Seite des Spielfelds zeigten die Hausherren eine ansprechende Leistung, produzierten kaum Fehler und spielten insbesondere im Rückraum immer wieder Lücken heraus. Nach einer Viertelstunde wurde es dann aber etwas zerfahrener. Zuerst musste Stefan Dietrich für zwei Minuten vom Feld – die Offensive Birkenaus büßte nun erheblich an Gefahr ein – dann schlichen sich Unkonzentriertheiten in das Spiel der „Falken“ ein. „Wir waren unsicher, die Jungs haben sich nur auf das eigene Spiel konzentriert“, so Schmiedt: „Niemand hat dem anderen ausgeholfen.“ Hockenheim bedankte sich mit dem in dieser Phase besseren Handball und dem 9:9-Ausgleich. Die Gastgeber kamen dann auch wieder ins Spiel, es entwickelte sich eine spannende Angelegenheit. Der Traditionsverein aus dem Odenwald legte jeweils vor, ohne aber davon zu ziehen – der HSV erzielte jeweils Anschluss und Ausgleich. Zur Halbzeit stand es folglich 16:16.

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Im zweiten Abschnitt änderte sich am Gesamtbild wenig. Diesmal legten die Gäste vor, doch auch die Odenwälder glichen jeweils postwendend aus. Nach 34 Spielminuten gelang Kinscherf dann die erneute Birkenauer Führung. Die Spannung stieg, die Chancenauswertung verschlechtert sich dagegen auf beiden Seiten erheblich. „Bis in die 40. Minute war es irgendwie das alte Spiel“, hätte sich der Birkenauer Coach schon früher einen anderen Auftritt seines Teams gewünscht. Die eigenen Versuche scheiterten indes teilweise schon an den Fehlpässen, Hockenheims Werfer waren dagegen oft nur zweiter Sieger im Duell mit TSV-Torhüter Nils Heckmann. Für die Fans in der Langenberghalle keine schlechte Ausgangslage – immerhin blieb es so bis zur letzten Minuten spannend. „Wir haben dann ein paar einfache Chancen herausgeholt“, lobte Schmiedt, am Ergebnis änderte das allerdings zunächst wenig: „Schade, dass wir die nicht alle genutzt haben.“ Dennoch: Es war der Vorbote für den TSV-Sieg. In der Schlussphase brachte sich der HSV nämlich selbst aus dem Konzept. Nach dem 27:25 durch Marian Kleis musste HSV-Akteur Tim Anschütz zwei Minuten wegen Meckerns pausieren. In Unterzahl bekamen die Gäste einen weiteren Gegentreffer, der TSV gewann nun die Oberhand. „Da sind Hockenheim vermutlich auch ein bisschen die Kräfte ausgegangen“, vermutete Schmiedt. Im Stile einer Spitzenmannschaft spielten seine „Falken“ die Partie dagegen nun routiniert und souverän zu Ende.

TSV Birkenau:
N.Heckmann, R.Dietrich; Höhne 6/3, Suschlik, Fey 5, Schmidt, Kinscherf 7, Baumann 1/1, Böhm 9, S.Dietrich 1, L.Heckmann, Kleis 2

HSV Hockenheim:
Lang, Rojban; Freiseis 5/3, Korz, Schwögler, Osman, Anschütz 5, Gubernatis 6, Müller, Balci 4, Dreher, Rausch 6

Bilder: Mathias Brock

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