Nach der Pause geht dem TSV die Luft aus

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Mit 26:37 mussten sich die Birkenauer Falken gegen Aufstiegskandidat SG Pforzheim/Eutingen geschlagen geben. Vor dem Hintergrund betrachtet, dass die Gastgeber des TSV die komplette erste Halbzeit (14:13) mithalten konnten, bis dato sogar Ton angebend waren und auch nach Wiederanpfiff noch kein Schiffbruch erlitten, fiel die Niederlage zu deutlich aus.

Die Peribonio-Schützlinge begannen stark, die Feldspieler erfüllten ihre Aufgaben und im Gehäuse tat Andreas Fischer sein Übriges, seine Mannschaft gut aussehen zu lassen. Pforzheim setzte von Beginn an auf eine Sonderbewachung für Birkenaus Tomas Lanci. Den Platzgewinn im Angriff wusste der TSV zu nutzen und hatte somit Mitte des ersten Durchgangs ein Remis vorzuweisen (6:6). Was nun folgte, waren knappe 10 Minuten, in denen Birkenau einen exzellenten Handball aufs Parkett zauberte und sich folgerichtig auf 10:6 absetzte. In doppelter Unterzahl trafen die Gäste ihrerseits zum siebten Mal. Auch beim Stand von 12:8 war der Vorsprung des TSV noch nicht geschrumpft.

In der 25. Minute beim zwischenzeitlichen Stand von 12:9 zückte SG-Trainer Marc Nagel die grüne Karte. Als goldrichtig erwies sich dieser Eingriff ins Spielgeschehen. Pforzheim holte Tor um Tor auf, wohingegen Birkenau kaum einen Fuß mehr auf den Boden brachte und zudem eine Zeitstrafe kassierte. Carlo Petruzzi, erfolgreichster SG-Schütze, traf für die Gäste zwei Minuten vor Ende zum 12:12. Auf Birkenauer Seite aber gab es einmal mehr Tomas Lanci, der bereits bis dahin auffälligste Akteur der Gastgeber. Unmittelbar vor Ertönen des Halbzeitsignals netzte er zur knappen 14:13-Führung ein.

Birkenaus Spieler Rudolf Varak griff fortan verletzungsbedingt nicht mehr ins Spielgeschehen ein. Weiter ging es mit zwei Teams, die sich auf Augenhöhe begegneten. Spilger und Lanci hielten mit ihren Toren ihre Mannschaft im Spiel. 19:19 stand es nach 40 Minuten. Weiterhin machte sich bemerkbar, dass die Gäste aus Pforzheim über eine weitaus besser bestückte Auswechselbank verfügten. Birkenau mangelte es nach dem Ausfall von Varak  an Alternativen im Rückraum. Der Halbrechte Tomas Lanci war beinahe Alleinunterhalter.

Der Substanzverlust machte sich auf Gastgeberseite nun bemerkbar. Was folgte war ein Bruch im Birkenauer Spiel. Fast ohne Gegenwehr schlug es fünf Mal in Folge im TSV-Gehäuse ein, die Abwehr hinterließ dabei einen äußerst schlechten Eindruck. Den Spielstand von 19:24 zeigte die Anzeigetafel, als Birkenaus Trainer Tonci Peribonio von seiner Auszeit Gebrauch machte. Die Flamme begann wieder aufzulodern, ein schön heraus gespieltes Kempator und erneut Lanci ermöglichten das 21:24.

Die Hoffnungen, die sich unter den Birkenauer Zuschauern erneut breit machte, wurden jedoch im Keim erstickt. Inkonsequent in der Abwehr und im Angriff präsentierten sich die TSV-Spieler. Pforzheims Klasse wurde spätestens jetzt mehr als deutlich. Die Gäste distanzierten sich auf 28:21. Im TSV-Lager  waren es erneut lediglich Lanci und der junge Spilger, die erfolgreich waren. Dem gegenüber standen die Gäste, bei denen die Last auf mehreren Schultern verteilt war. Bis Spielende lief beim TSV nichts mehr zusammen. Die Gäste liefen einen Konter nach dem anderen und kamen völlig frei vor dem mittlerweile eingesetzten Birkenauer Keeper Michael Denger zum Abschluss. Laute „Auswärtssieg“-Rufe bestimmten die letzten Spielminuten, Pforzheim feierte den letzten Endes mehr als deutlichen Sieg. Das Trainerteam Peribonio/Kadel war sich einig, dass die Niederlage um einiges zu hoch ausgefallen sei. „Gegen Pforzheim kann man verlieren“, so Peribonio, aber über die Art und Weise, wie dies zu Stande kam, über die „fehlende Disziplin während der letzten 15 Minuten“ war er schlichtweg enttäuscht.

TSV Birkenau: Fischer, Denger; Höhne, Junkert 2, Fey, Spilger 6/3, Fremr, Varak 3, Hoffmann 1, Jost 4, Lanci 9, Widmann 1, Böhm

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