TSV Birkenau 1b schreibt ein Stück Vereinsgeschichte

Ein Stück Vereinsgeschichte sahen die zahlreichen Zuschauer vergangenen Sonntag Nachmittag in der Birkenauer Langenberghalle, in der es zum Showdown zwischen Spitzenreiter TSV Birkenau 1b und dem starken Verfolger TSG Eintracht Plankstadt 2 kam. Die Fakten waren im Vorhinein klar. Gewinnen die kleinen Falken sind sie Meister und gewinnen die Verfolger wäre das Titelrennen absolut offen. So gingen beide Mannschaften in Bestbesetzung und hochmotiviert in diesen Kreisligagipfel, der diesem Titel mehr als gerecht wurde, denn über die gesamte Spielzeit war diese Partie an Spannung, Kampf, Leidenschaft und Emotionen kaum zu überbieten.

Den besseren Start erwischten die Gäste, die nach 11 Minuten mit 3:6 in Führung lagen, die auch die höchste Führung im gesamten Spiel sein sollte. Den Hausherren war in der Anfangsphase ein wenig Nervosität, ob der Bedeutung dieses Spiels, anzumerken. Beim 7:8 war die Birkenau 1b wieder auf Tuchfühlung und es entwickelte sich ein hochklassiges und nervenaufreibendes Spiel. Kurz nach der Plankstadter Auszeit gingen die Hausherren erstmals durch die Rückraum-Asse Paul Kreis und Lukas Gutsche beim 9:8 in Führung. Doch die Gäste konterten mit ihrem stark aufspielenden Mittelmann Nicholas Triebskorn. Die Partie blieb weiterhin umkämpft. Beide Abwehrreihen deckten hervorragend inklusive der Schlussmänner in beiden Gehäusen und so blieb es bis zum Pausentee beim Spielstand von 12:12 eng.

Nachdem die beiden gut leiteten Unparteiischen Fath / Gruber das Spitzenspiel zur zweiten Hälfte wieder anpfiffen, sahen die Zuschauer das Gleiche wie in Abschnitt eins. Zwei Mannschaften, die beide auf hohem Niveau Handball spielten und dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten. Die Führung wechselte ständig hin und her, allerdings nie mehr als mit einem Treffer. Es knisterte vor Spannung förmlich in der Langenberghalle. Beim 19:19 durch Jan-Niklas Weis nach 47 Spielminuten sollte das letzte Unentschieden an der Anzeigetafel erscheinen.

Die Partie ging in die heiße Endphase. Birkenau`s Haupttorschütze der Saison Christian Heinrich wuchtete den Ball zum 20:19 in die Maschen und nachdem auf beiden Seiten die darauffolgenden Angriffe scheiterten, war es der überragende Paul Kreis, der mit dem 21:19 die erste 2-Tore Führung überhaupt für seine Farben markierte. Der nächste Gästeangriff blieb im TSV-Abwehrbollwerk hängen, in dem Dominik Roth, Niclas Jöst, Lukas Gutsche und die komplette Defensivabteilung unermüdlich rackerte. TSV-Coach Frank Jöst nahm eine Auszeit, um etwas für Ruhe zu sorgen. Doch auch die Hausherren vergaben den folgenden Angriff und so bugsierte der starke Plankstadter Rückraumschütze Felix Dieckermann eine Minute vor Spielende den Ball zum 21:20 in das TSV-Gehäuse. Im letzten Anlauf der kleinen Falken hatte Trainersohn Niclas Jöst nach einem überragenden Kreisanspiel von Paul Kreis den Matchball in der Hand, scheiterte aber am gut parierenden Gäste-Schlussmann Louis Kolb. Die Eintracht nahm für den letzten Angriff dieses tollen Spitzenspiels die letzte Auszeit.

Danach schlug die Stunde vom sowieso stark aufgelegten TSV-Keeper Marc Scheible. Er parierte den ersten Wurf, den hohen Abpraller sicherten sich die Gäste und warf sich auch bravourös in den letzten Ball, den die Plankstadter auf sein Tor feuerten. Die letzten Sekunden liefen von der Uhr und mit der Schlusssirene brach bei der TSV Birkenau 1b grenzenloser Jubel auf dem Feld und auf den Rängen aus. Die Jöst-Schützlinge tanzten im Siegerkreis und skandierten mit den zahlreich erschienen Zuschauern „Spitzenreiter“ und „Meister 2019“. Die Titelsause war eröffnet. Der überglückliche Meister-Coach Frank Jöst gab zu Protokoll: „Zwei Mal in Folge die Meisterschaft zu erringen ist eine große Leistung meiner Jungs. Ich bin stolz auf diese Mannschaft und diesen Erfolg haben sie sich verdient und mit dem Aufstieg in die Landesliga haben wir ein Stück Vereinsgeschichte geschrieben. Es war ein geiles nervenaufreibendes Spiel und vergessen darf man allerdings nicht den bärenstarken Verfolger aus Plankstadt, der uns absolut alles abverlangte.“ So ging ein denkwürdiges Spiel für den frisch gebackenen Titelträger mit einem hauchdünnen 21:20 Sieg zu Ende und die kleinen Falken feierten ausgelassen ihre Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga Nord.

TSV Birkenau:
Scheible und Fritsche; Kreis (5), Jöst (1), Heinrich (4), Roth (3/3), Weis (1), M. Brock (2), Gutsche (4), Platzer (1), Hartkopp, O. Brock, Ott und May.

Bericht: Timo Fritsche
Bilder: Mathias Brock

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