Der krasse Außenseiter

Gerrit Fey hat lange auf diesen Moment gewartet. Am Samstag ist es so weit, der Kapitän der Handballer des TSV Birkenau wird sein Team in der Baden-Württemberg Oberliga aufs Feld führen – die Zeiten, in denen die Falken in der Badenliga um den Aufstieg kämpften, sind vorbei. Der Corona-Abbruch hat die Meisterschaft perfekt gemacht – ab sofort heißt es, sich wertvolle Punkte zu sichern, um dem neuen Ziel Schritt für Schritt näher zu kommen: die Klasse soll gehalten werden.

„Wir brennen ganz besonders auf die neue Runde“, sagt Fey: „Wir haben in den letzten Jahren sehr viel Energie und Emotionen in den Aufstieg gesetzt. Der Verein hat sich diesen Schritt verdient und dementsprechend sind wir ganz besonders motiviert, uns in der neuen Klasse zu messen.“ Schließlich wird es eine unfassbar schwere Saison für die Mannschaft, die von Holger Schwab und Sascha Höhne trainiert wird. Durch die Aufstockung der Liga und den verspäteten Beginn kommt auf die Falken eine echte Belastungs-Probe zu – außerdem gibt es so viele Absteiger wie nie, was die Aufgabe Klassenerhalt nicht gerade leichter macht. 

Fey findet, dass dies eine schwere, aber keine unlösbare Aufgabe sei: „Wir haben auch in der Vorbereitung gezeigt, dass wir mit höherklassigen Gegnern mithalten können.“ Den Anfang könnten er und seine Kollegen am Samstag um 20:00 Uhr machen, wenn der TSV Neuhausen/Filder zum ersten Heimspiel in der Langenberg Sporthalle gastiert. Die MadDogs, wie sie sich selbst nennen, haben im vergangenen Jahr den Aufstieg in die Dritte Liga nur in letzter Sekunde verpasst – auf die Falken kommt zum Auftakt also ein echter Kracher zu. 

Vorteilhaft ist dabei nur, dass gegen so einen Gegner keine Wunderdinge erwartet werden können. So sagt Trainer Schwab: „Gegen Neuhausen haben wir zum Auftakt natürlich nichts zu verlieren, sie sind der absolute Topfavorit, da können wir ganz locker rein gehen. Wir wollen aber auch schauen, dass wir so einem Favoriten – gerade zuhause – auch mal ein Bein stellen können.“ 

Auch Gerrit Fey hätte sicher nichts dagegen. Er ist zuversichtlich: „Mit Neuhausen wartet auf uns eine sehr wurfgewaltige, körperlich agile und robuste Mannschaft, die uns gleich zu Beginn alles abverlangen wird. Trotzdem gehen wir selbstbewusst in das Spiel und hoffen vor und mit heimischen Fans die Begegnung lange offen zu gestalten.“

Kurzum: Die Falken sind der krasse Außenseiter. An diese Rolle werden sie sich in dieser Runde wohl gewöhnen müssen …

Samstag, 20:00 Uhr: TSV Birkenau – TSV Neuhausen/Filder.

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