Zu viele „Auszeiten“ beim TSV

Die Wiedergutmachung der Birkenauer Handballer in der Baden-Württemberg-Oberliga für die Schlappe beim Tabellenführer aus Stuttgart ging gründlich in die Hose. Bei der deutlichen 25:34- (11:13)-Niederlage gegen den TSV Deizisau leisteten sich die „Black Hawks“ einfach zu viele „Aus“ – Ausfälle und Aussetzer in Form von technischen Fehlern oder überhasteten Torabschlüssen.

Außer Jan Axel Jost stand kein Führungsspieler auf dem Parkett der Langenberghalle, der in der Lage gewesen wäre, den jungen Spielern die richtigen Impulse und die nötige Sicherheit zu geben. Die Niederlage tut umso mehr weh, da Deizisau ein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenverbleib ist und es sich um ein so genanntes „Vier-Punkte-Spiel“ handelte. Entsprechend frustriert waren die Verantwortlichen des TSV Birkenau nach dem Abpfiff der sehr unsicheren Schiedsrichter Fiess/Lipps (Tiefenbrunn/Pforzheim), die ebenso wie die „Falken“ keinen guten Tag erwischt hatten.

„Ich kann der Mannschaft nicht vorwerfen, dass die Einstellung nicht gestimmt hat, aber wenn der eine oder andere Leistungsträger nicht funktioniert, haben wir zu wenig Leute, die in der Lage sind, die Jungen mitzureißen“, analysierte Trainer Roger Größl die Partie. Damit dürfte der Birkenauer Trainer vor allem Rückraumspieler Rudolf Varak gemeint haben. Dieser hatte einen für seine Verhältnisse unterirdisch schwachen Tag erwischt. Fünf Fehlwürfe bei fünf Torwürfen und ein schwerwiegender Ballverlust lautete seine Bilanz nach 15 Minuten. „Ich verstehe das nicht. Rudi hängt sich im Training voll rein, trainiert auch sehr gut, kann dies im Spiel bislang aber nicht umsetzen“, so ein etwas ratloser Größl.

Kein Wunder, dass Birkenau schlecht ins Spiel kam und bis zu diesem Zeitpunkt bereits mit 3:7 in Rückstand lag. Nach dem 6:11 kam die beste Phase der Gastgeber. Ein wunderschönes Kempa-Tor von Sascha Höhne, nochmals Höhne und der starke Jan Axel Jost verkürzten auf 9:11. Beim TSV blitzte Spielfreude auf. Die Fans sahen, dass die Mannschaft viel mehr Potenzial besitzt, als sie bislang abgerufen hatte. Zwei weitere Treffer von Höhne hielten Birkenau bis zur Pause mit 11:13 im Spiel.

Die Hoffnung der Fans, dass die Black Hawks die Partie nach dem Seitenwechsel noch umbiegen würden, hielt nur ganze acht Minuten. Zwei haarsträubende Ballverluste führten zu Tempogegenstößen durch den mit 13 Toren herausragenden Deizisauer Linksaußen Patrick Kleefeld. Der in der zweiten Halbzeit neben Jost stark aufspielende Jonas Böhm verkürzte von Rechtsaußen zwar nochmals auf 12:15, aber spätestens als die Schiedsrichter ein reguläres Tor von Varak beim Stand von 13:17 abpfiffen fiel die Vorentscheidung.

TSV-Trainer Größl, der sich nicht nur über diese Schiedsrichterentscheidung aufregen musste, bekam eine Zeitstrafe und in Überzahl erhöhten die Gäste auf 13:19. Nur noch Jost und Böhm stemmten sich vehement gegen die drohende Niederlage. Deizisau kam vor allem über die Außenpositionen mit Kleefeld und Petrus Sezkin immer wieder zu leichten Toren. Auch der für den in der ersten Halbzeit gut haltenden Michael Denger eingewechselte Erik Fremr im Tor konnte der Mannschaft nicht mehr der notwendige Rückhalt sein. Völlig unnötig war in der Schlussminute noch die Rote Karte gegen den Birkenauer Gerrit Fey, der zuvor viel einstecken musste und dann die Nerven verlor.

TSV Birkenau:
Denger, Fremr (ab 38.); Höhne (7/3), Fey (1), Jost (8), Widmann (1), Fremr (1), Varak (1), Hoffmann, Kolb, Böhm (5), Kinscherf, Spatz, Schäfer (1)

Schiedsrichter:
Fiess/Lipps (Tiefenbronn/Pforzheim)

Zeitstrafen: 11:3. Siebenmeter: 3/3 – 5/5.

Rote Karten: Fey Birkenau (60.), Gänzle Deizisau (60.).

Quelle: Martin Fath

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