Führung leichtfertig verspielt

Nach der vermeidbaren Niederlage in Hockenheim mussten sich die Badenliga-Handballer des TSV Birkenau am Samstag auch vor heimischer Kulisse geschlagen geben. Mit 26:29 (15:10) kassierten die Schützlinge von Trainer Roger Grössl eine völlig unnötige Niederlage gegen den Tabellenführer TV Bretten. 35 Minuten hatten die „Black Hawks“ den Spitzenreiter absolut im Griff, brachen dann aber total ein. Plötzlich war keine spielerische Linie mehr vorhanden. Die Gastgeber wollten nach der 16:11-Führung nur noch mit dem Kopf durch die Wand, nahmen sich viele unvorbereitete Würfe, verstrickten sich in Einzelaktionen und leisteten sich unnötige Ballverluste.

„Wir haben das Spiel durch eigene Fehler aus der Hand gegeben. Erst haben wir angefangen zu ballern, dann kamen technische Fehler hinzu und die ausgelassenen Chancen haben für zwei Spiele gereicht“, war Größl auch Minuten nach dem Schlusspfiff noch fassungslos.

Der Tabellenführer wirkte in der ersten Viertelstunde sehr nervös und fand kaum ein Durchkommen gegen die zunächst gut gestaffelte 6:0-Deckung der Gastgeber, hinter der Torwart Ruven Dietrich in der ersten Halbzeit eine gute Partie ablieferte und mit elf Paraden ein sicherer Rückhalt war. Im Angriff musste Grössl den Ausfall von Goalgetter Sascha Höhne kompensieren, der wegen seiner Handverletzung wohl längere Zeit nicht zur Verfügung stehen wird. Die Variante mit Simon Reisig im rechten Rückraum, Gerrit Fey in der Mitte und Rudolf Varak auf halblinks sowie Aykut Demiryol am Kreis funktionierte zunächst sehr gut. Der TSV kam über 4:0, 7:2 und 11:5 zu einem souveränen 15:10-Pausenvorsprung.

Bis zum 16:12 hatte der TSV alles im Griff. Dann kam Bretten aber zum 18:18-Ausgleich und ging selbst mit 21:18 in Führung. Die Partie war gedreht. Erst nach der Auszeit von TSV-Trainer Größl (46.) kam wieder etwas Struktur in die Birkenauer Angriffe. In der entscheidenden Phase hatte Birkenau auch noch Pech mit einigen Schiedsrichterentscheidungen. Beim 22:24 (53.) wäre noch eine Wende möglich gewesen, doch ein reguläres Tor von Fey wurde abgepfiffen und Reisig verschoss einen Siebenmeter. So begrub Robin Rahn mit seinem fünften Tor zum 23:26 die letzten Hoffnungen der Birkenauer.

TSV Birkenau: Dietrich (1.-47.), Koch (47.-60.); Reisig (2), Demiryol (4/1), Fey (7), Fremr, Varak (9/1), Kinscherf, Böhm (3), Dietrich, Kümpel (1), Cech.

Quelle: WNOZ.de

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