Je mehr Handball umso besser

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Birkenau. Sonntags kam der Anruf vom Bundestrainer, montags durfte Simon Spilger schon zum Lehrgang in Östringen antanzen und zwei Tage später stand für den 16-jährigen Birkenauer das erste Handball-Länderspiel an. In St. Gallen gab es für Simon Spilger erstmals Gänsehaut bei der Nationalhymne, er durfte erstmals die deutschen Farben auf internationaler Ebene vertreten.

Dass die DHB-Auswahl, trainiert von Klaus-Dieter Petersen und Kurt Reusch, dann auch noch 27:23 gewann und er als kurzfristig nachnominierter Spieler gleich 30 Minuten ran durfte, setzte dem Ganzen noch die Krone auf. Simon Spilger ist Handballer mit Leib und Seele. Vater Jochen und Opa Peter waren dem TSV Birkenau lange Jahre als Spieler und Abteilungsleiter verbunden, da lag es auf der Hand, dass auch der jüngste Spross der Spilger-Ära zum runden Leder griff. „Mit fünf Jahren habe ich angefangen, da kam gar nichts anderes in Frage“, sagt der Linkshänder, der die Oberliga-Saison mit der B-Jugend mit einem dritten Platz hinter der HG Oftersheim/Schwetzingen und der SG Kronau/Östringen abschloss. Und dies, obwohl die knappen Trainingszeiten in Birkenau mit denen der Konkurrenz beileibe nicht mithalten können.

Der schnelle Rechtsaußen hat Lunte gerochen, will sich nach seinem Länderspiel-Debüt weiter für die Nationalmannschaft empfehlen. Beim Pfingstturnier des Süddeutschen Handball-Verbandes in St. Peterstal gibt es dazu die nächste Gelegenheit.

Und natürlich bangt der Birkenauer mit seinem TSV, der in der Regionalliga ums Überleben kämpft und vielleicht ja doch das Glück des Tüchtigen hätte, falls eine Mannschaft zurückziehen würde. Aber egal ob in der Regional- oder in der Baden-Württemberg-Liga, Simon Spilger hat auch in seinem Verein schon das nächste Ziel vor Augen. In der kommenden Saison will er neben der Oberliga-Qualifikation mit der A-Jugend auch den Sprung in den Herrenkader schaffen.

„Das war für mich auch hauptsächlich der Grund, die Angebote anderer Vereine abzulehnen und in Birkenau zu bleiben.“ Auf die dann bis zu fünf Trainingseinheiten und zwei Spiele am Wochenende freut sich der Handball-Fanatiker. Je mehr von seinem Lieblingssport umso besser.

Das Interesse der Konkurrenz am wurfgewaltigen Rechtsaußen ist groß. „Unglaublich, dass wir jetzt bereits mit Jugendlichen verhandeln müssen“, sagt Abteilungsleiter Werner Unrath, der sich natürlich riesig darüber freut, dass dem TSV ein echtes Eigengewächs und riesiges Talent erhalten bleibt. „Es wird immer schwerer, sich gegen die Konkurrenz zu behaupten.“ Da tut Vereinstreue, wie sie Simon Spilger.

Quelle: WNOZ.de

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