„Wenn jeder stur bleibt, wird das nichts“

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Nach sechs Spielen weist das Punktekonto des TSV Birkenau 4:8 Zähler auf, das bedeutet derzeit den zwölften Tabellenplatz in der Handball-Oberliga. Eigentlich wollte der Regionalliga-Absteiger um den Wiederaufstieg mitspielen, davon ist die Mannschaft von Trainer Frank Denne aber weit entfernt. Wir gingen mit Roland Weber, Geschäftführer der Birkenauer Spielbetriebs GmbH, auf Ursachenforschung und fragten nach Zukunftperspektiven.

Herr Weber, wie enttäuscht sind Sie über den Saisonauftakt?

RolandWeber: Wir haben im Vorfeld alles dafür getan, die Basis zu stellen, dass diese Mannschaft unter die ersten Fünf kommen kann. Mit der augenblicklichen Situation sind wir natürlich nicht zufrieden.

Woran liegt es, dass der TSV die hohen Erwartungen nicht erfüllen kann?

Weber: Dieses Team ist so stark besetzt wie seit zehn Jahren nicht. Aber leider ist das keine Mannschaft, die da auftritt. Klar ist, dass durch die starke Besetzung das Mannschaftsgefüge durcheinander gewirbelt wurde und es jetzt etwas dauern kann, bis sich wieder Hierarchien gebildet haben. Hier sind Trainer und Spieler gefordert. Klar ist, dass Frank Denne als Trainer eine neue Aufgabe bekommen hat und nun nicht mehr nur mit Perspektivspielern, sondern auch mit Spielern arbeiten muss, die „von oben“ kommen.

Ist Denne der richtige Mann?

Weber: Ich traue ihm durchaus zu, dass er sich auf die neue Situation einstellen kann. Aber er führt einen größeren Kampf mit Spielern, die die Spitze schon erreicht haben, als solchen, die noch auf der anderen Seite des Berges sind. Aber wir sind kreativ genug, auch andere Lösungen zu entwickeln, als gleich den Trainer in Frage zu stellen.

Das heißt, es könnten auch Spielerköpfe rollen?

Weber: Wenn jeder stur bleibt, wird das nichts. Alle müssen aufeinander zu gehen. Wir haben mit allen gesprochen, mit Spielern und dem Trainer. Jeder muss ein Stück weniger egoistisch sein. Wenn das nicht klappt, könnte es auch Konsequenzen für die Spieler haben, ja. Lange können und werden wir uns das jedenfalls nicht mehr anschauen.

Wie lange?

Weber: In Schutterwald muss gewonnen werden und dann sehen wir, wie schnell es die Spieler schaffen, als Mannschaft aufzutreten.

Muss der TSV Birkenau schon jetzt sein Saisonziel korrigieren ?

Weber: Unsere Zielsetzung ist gefährdet. Was sich in Leutershausen entwickelt ist beeindruckend. Aber es muss unser Anspruch sein, um Platz zwei bis fünf mitzuspielen, auch wenn das schwer wird.

Stellt sich beim TSV Birkenau die Frage, ob sich Leistungshandball überhaupt lohnt?

Weber: So dramatisch sehe ich es nicht. Sicher steht der Kraftaufwand augenblicklich nicht im Verhältnis zum Erreichten. Aber so lange Männer wie Hermann Sattler, Peter Denger oder ich dabei sind, werden wir den Leistungshandball fördern.

Quelle: WNOZ.de

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