Noch acht Sekunden sind im Spiel der Handball-Oberliga gegen den Tabellenzweiten HBW Balingen II zu spielen. Birkenaus Co-Trainer Frank Dümmler wirft beim Stand von 30:31 die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch. Auszeit. Noch einmal Gelegenheit für den TSV, die folgende Aktion zu besprechen.
Drei Sekunden später leiten sieben Birkenauer gegen fünf Abwehrspieler den letzten Angriff ein. Tomas Lanci passt den Ball etwas zu überhastet auf die linke Außenposition zu Kapitän Jan Fremr. Der muss werfen und scheitert mit seinem halbhohen Wurf ins lange Eck am Knie von Balingens Torhüter Sven Gratwohl. Die Schlusssirene ertönt.
Während die Balinger ihren in den letzten Minuten überragenden Torwart feiern, verharren die Birkenauer kurz fassungslos an Ort und Stelle bevor sie sich enttäuscht bei den 350 Zuschauern bedanken. Bis zur 51. Minute liegt der TSV fast ständig in Führung – und das verdient. Denn bis zum 25:24 zeigen die abstiegsgefährdeten Gastgeber eine disziplinierte Leistung und spielen dabei noch äußerst effektiv.
„Was hilft das alles, wenn wir am Ende wieder ohne Punkte dastehen“, sagt Rudolf Varak niedergeschlagen. Der Mann, der die Spielmacherrolle bestens ausfüllt, setzt über weite Phasen Akzente, harmoniert bestens mit Kreisläufer Dario Tokur, doch am Ende werden die beiden Leistungsträger für den aufopferungsvollen Kampf nicht belohnt. “ Letztlich fehlte vielleicht auch etwas die Kraft. Aber wenn wir nur unsere drei vergebenen Siebenmeter treffen, holen wir heute wenigstens einen Punkt“, sagt Co-Trainer Frank Dümmler.
Es sind Kleinigkeiten, die die Partie letztlich kippen lassen. Rudi Varak und Tomas Lanci scheitern an Gratwohl. In der Abwehr bekommt Birkenaus starker TSV-Torwart Fischer den überragenden Balinger Werfer Felix König nicht in den Griff und aus dem 25:24 wird das 25:26. Die Schiedsrichter Baus-tert/Häußer (Freiburg) treffen einige unglückliche Entscheidungen und als der nur zu zwei Siebenmetern eingesetzte Peter Jano seinen zweiten Strafwurf vergibt, erhöht König in der 56. Minute auf 26:28. Weil sich der erstmals im TSV-Trikot spielende Jan Axel Jost in den letzten Minuten im Angriff ein Herz fasst und damit vielleicht etwas spät die bisher überragenden Varak und Tokur entlastet, bleibt der TSV bis zum Ende auf Augenhöhe. Balingen verliert den Ball Sekunden vor Schluss und Birkenau kommt noch einmal in Ballbesitz, um sich den verdienten Punkt doch noch zu holen. Aber das bleibt dem Team versagt, das zwar als Mannschaft überzeugt, dem aber im Abstiegskampf noch das letzte Quäntchen Glück fehlt. AT
TSV Birkenau: Peribonio (ab 56.), Fischer; Höhne (3), Junkert (3), Jano (1/1), List, Fremr (1), Tokur (9/3), Varak (7), Ritzert (1), Lanci (3), Jost (2), Spilger, Hoffmann
Beste Balinger Schützen: König (10/2), Zank (5), Wilke und Flockerzie (je 4)
Quelle: www.wnoz.de