Peter Jano hat die Konsequenzen gezogen: Nach den jüngsten Misserfolgen des abstiegsbedrohten Handball-Oberligisten TSV Birkenau ist der Spielertrainer am Dienstagabend zurückgetreten. Nachfolger des 37 Jahre Jano, der als Spieler aber bis Saisonende bleibt, ist TSV-Torhüter Tonci Peribonio. Er ist damit der dritte Birkenauer Übungsleiter binnen sechs Monaten. „Bei diesem Klima habe ich keine Lust und Kraft, das Amt weiterzuführen“, erläuterte Jano, der zuletzt häufiger kritisiert wurde, seinen Rückzug nach nur acht Spieltagen als TSV-Trainer.

Mangelndes Engagement und fehlende Motivation beklagte der Coach bei seinen Spielern, deren Einstellung für ihn „in dieser Situation nicht verständlich“ ist.

Der Oberligist aus Birkenau kämpft um den Klassenerhalt. Daran hat sich seit dem Weggang von Janos Vorgänger Frank Denne nichts geändert. Dem Wunsch von Jano, zur Winterpause neue Spieler (vor allem für den Rückraum ) zu verpflichten, wollte die Vereinsführung nicht nachkommen. „Wir haben nicht die Mittel, Hochkaräter zu holen“, sagte TSV-Geschäftsführer Roland Weber am Dienstag.

Von der Entscheidung Janos zum Rücktritt hatte Weber bereits am Sonntag erfahren. „Ich bedauere das sehr“, so der Geschäftsführer. Der Verein werde nun versuchen, aus der Situation mit dem vorhandenen Personal herauszukommen, kündigte er an. Der Dialog mit den Spielern werde gesucht. Es müsse jetzt Ruhe einkehren. „Wir wollten eine Mannschaft für den Aufstieg, das hat nicht funktioniert. Dafür übernehme ich die Verantwortung“, stellte Weber fest.

Jano-Nachfolger Tonci Peribonio indes tritt ein schweres Erbe an. Das weiß auch der Keeper. Er will aber vor allem seine Erfahrung einbringen. Wichtig sei zunächst, dass Ruhe in die Mannschaft einkehre, fordert der neue Trainer. „Das Potenzial ist da. Die Mannschaft geht ein gutes Tempo, da sehe ich keinen großen Unterschied zu anderen Mannschaften. Die Kopfsache ist das Problem“, glaubt Peribonio, der „erst einmal den Druck von den Stammkräften“ nehmen möchte. „Wir werden kleine Dinge verbessern“, kündigt der Übungsleiter an. Zeit, die Mannschaft komplett umzustrukturieren, bleibt dem Trainer ohnehin nicht. Langfristig, dessen sind sich Peribonio wie Clubführung aber sicher, müsse ein neues Konzept für die nächsten Jahre erarbeitet werden.

Echo-online vom 05.02.2009