Einen emotionalen Moment erlebten die Zuschauer des TSV Birkenau am Freitagabend in der Birkenauer Langenberghalle. Vor dem Punktspiel gegen Aufsteiger SG Nußloch (28:25) wurde mit Tobias List ein vieljähriger TSV-Spieler verabschiedet. List, der seit 16 Jahren bei den Odenwäldern Handball spielt und alle Mannschaften von den Minis bis zur Ersten durchlief, studiert an der Universität Münster und kann nicht mehr regelmäßig spielen.
ECHO: Herr List, das war wieder ein enges Spiel. Wie beurteilen Sie die Leistung des Teams?
List: Wir sind eigentlich ganz gut gestartet. Doch dann ging leider wieder die Verkrampfung im Angriff los. Wir wurden zu ungeduldig und haben unsere Angriffe zu schnell abgeschlossen. In der zweiten Halbzeit stand unsere Abwehr wieder gut, und hinten hatten wir einen überragenden Andreas Fischer im Tor. Mit viel Willen und Moral ist es uns gelungen, das Spiel noch umzudrehen. Das lag vor allem daran, dass wir endlich das umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen hatten.
ECHO: Für Sie war es erst einmal das letzte Spiel für den TSV?
List: Na ja, das letzte Spiel zunächst. Wenn ich in Münster bin, will ich versuchen zu pendeln. Ob das aber so funktioniert, werde ich erst sehen, wenn das Studium losgeht. Gerne will ich auch weiter den TSV unterstützen. Ich liebe den Verein, und werde daher alles versuchen, zu den Spielen runterzukommen. Doch das sind 370 Kilometer, daher wird es nicht einfach.
ECHO: War das ein emotionaler Moment für Sie bei der Verabschiedung?
List: Für mich war das sicher ein besonderes Spiel, und ich bin froh, mich mit einem Heimsieg erstmal zu verabschieden. Ich bin durch den TSV zu dem gereift, was ich jetzt bin. Bei Niederlagen leide mit meiner Mannschaft immer mit, genauso wie ich mit ihr Siege feiere. Beim TSV habe ich die Gelegenheit bekommen, den Sport, den ich liebe, auszuüben.
ECHO: Aus den Nachwuchsmannschaften schaffen es in der Regel nur wenige Spieler bis in die erste Garnitur. Haben Sie einen Tipp für die Talente?
List: Ich habe ja schon unsere C-Jugend trainiert. Was ich den Jungs immer sage, ist, dass man sicher Talent haben kann, aber das ist nicht alles. Der Rest ist einfach viel harte Arbeit. Nur durch viel Training und eisernen Willen kann man es nach oben schaffen. Auch Rückschläge muss man wegstecken können.
ECHO: In 16 Jahren beim TSV Birkenau haben Sie ja sicher viel erlebt. Woran erinnern Sie sich am liebsten?
List: Für mich war es etwas Großartiges, als ich den Sprung in die erste Mannschaft geschafft habe. Ich war damals ja in der A-Jugend und kam in eine intakte Mannschaft hinein. Da haben mir die anderen Spieler geholfen, mich auf das viel höhere Niveau und schnellere Spiel einzustellen. Dabei habe ich sehr viel von Dario Tokur gelernt. Das ist für mich eben das Besondere an diesem Verein: Es gibt viel Zusammenhalt.
Quelle: Echo-online.de