Nichts war es mit dem Sieg zum Saisonstart. Mit 34:36 (13:20) unterlagen die Oberliga-Handballer des TSV Birkenau nach einem großartigen Kampf bei der SG Lauterstein. Dabei war diese Niederlage eigentlich vollkommen unnötig, denn hätte Birkenau nicht die erste Halbzeit nicht komplett verschlafen, wären beide Punkte an der Bergstrasse gelandet.
So haderte der neue Trainer der Falken Roger Grössl am Ende mit den Umständen dieser Niederlage: „Vielleicht haben wir die erste Halbzeit wegen der lange Busfahrt verschlafen und dem kurzfristigen Schiedsrichterwechsel. Die eingesetzten Schiedsrichter standen im Stau und mussten kurzfristig ersetzt werden. Daher fing die Partie mit 45 Minuten Verspätung an und das hat uns vielleicht auch aus unserer Konzentration gerissen. Über die Leistung der Ersatzleute schweige ich lieber. Elf Zeitstrafen für uns und vier für Lauterstein in einem eigentlich sehr fairen und nicht harten Spiel, sprechen da für sich“, erklärt Grössl nach dem Spiel.
Mit einer guten Dreiviertelstunde Verspätung fing die Partie an und man möchte meinen, dass der TSV Birkenau schon anhand der Anspannung bis zum Anwurf viel Kraft gelassen hatte. Nur wenige Aktionen gelingen, zudem scheint die Abstimmung in der Abwehr nicht ganz zu stimmen. Die Folge: bis zur 22. Minute sieht sich Birkenau mit einem 9:18 Rückstand konfrontiert, bevor die Grössl-Sieben endlich aufwacht und zumindest die letzten Minuten des ersten Durchgangs noch für sich entscheidet. Mit 13:20 gehen beide Mannschaften in die Kabinen.
Deutliche Worte hat anscheinend Birkenaus Trainer Roger Grössl in der Halbzeitpause gefunden. Jedenfalls steht eine komplett andere Birkenauer Mannschaft auf einmal auf dem Feld und die Aufholjagd kann beginnen. Tor um Tor arbeiten sich die Bergsträsser Handballer heran und fünf Minuten vor dem Ende haben es die Falken geschafft: es steht 33:33, man hat sogar wieder Siegchancen.
Doch was dann passierte, ist bestenfalls unerklärlich zu nennen. Schon die ganze zweite Halbzeit war Birkenau in Unterzahl, da das Team von Roger Grössl aggressiv gegen die drohende Niederlage ankämpfte. Hart oder gar unfair ist das Spiel dennoch nicht geworden, auch wenn einige Zeitstrafen durchaus ihre Berechtigung hatten. Jedoch ließ das Schiedsrichtergespann eine gewisse Konstanz in den Entscheidungen vermissen, was für Verwunderung bei den Fans auf der Tribüne und der Birkenauer Bank sorgte.
Nur noch mit Marco Widmann, Rudolf Varak und Sascha Höhne standen die Birkenauer auf der Platte und Lauterstein leitetet den nächsten Angfriff ein. Gerrit Fey kommt nach abgesessener Zeitstrafe von der Bank, Lauterstein setzt zum Wurf an, Birkenau verhindert diesen jedoch. Doch eine erneute Zeitstrafe wird ausgesprochen, dieses Mal gegen Rudolf Varak. Lauterstein nutzt die neue Chance und erzielt kurz darauf das 34:33. Birkenau wieder im Angriff und Gerrit Fey bekommt den Ball. Fey wird von seinem Gegenspieler attackiert, will sich durchsetzen und versucht einen Rückhandwurf auf das Tor. Doch der Ball fliegt unkontrolliert aus der Hand des Birkenauer Spielers an den Kopf eines Gegenspielers und die Schiedsrichter pfeifen ab. Mit zwei Minuten gegen Lauterstein rechnen die Birkenauer Falken und eine weitere Chance zum Ausgleich, entsprechend überrascht wirken die Akteure dann auf der Platte. Zwei Minuten gegen Fey wegen des Wurfes an den Kopf des Gegenspielers gibt es, zudem noch zwei Minuten gegen Kapitän Jan Fremr für die Nachfrage nach dem Grund für die Strafe gegen Fey. Die Gastgeber können nun die Überzahl ausnutzen und das Spiel mit 36:34 für sich entscheiden.
„ Unsere kämpferische Einstellung war in der zweiten Halbzeit überragend. Meine Spieler haben gekämpft wie die Löwen und haben in den letzten 30 Minuten die gesamte Leistung der ersten Halbzeit vergessen lassen. Der Einsatz und die Einstellung haben hundertprozentig gestimmt. Ein Punkt oder auch der Sieg, wäre verdient gewesen. Die SG Lauterstein war am Ende, wir jedoch waren körperlich präsent und fit. Doch dann wurden wir durch die ganzen Strafzeiten bestraft. Denn eigentlich wurde von beiden Seiten ein normales und faires Spiel geführt und es gab keine übertriebene Härte“, erklärt Grössl abschließend.
TSV Birkenau: Denger (Tor), E. Fremr (Tor), Höhne 8/6, Fey 6, J. Fremr 4, Varak 8, Böhm 3, Gunst 1, Spatz 1/1, Widmann 3, Kinscherf, Kolb, Hofmann