Einen erneuten Rückschlag musste der TSV Birkenau hinnehmen. Erneut war es der Auswärtsfluch, der dem Team zusetzte und so ging man mit 21:32 beim TV Oppenweiler förmlich unter. Weiterhin wartet man nun auf den ersten Punktgewinn der Saison 2010/11 in fremder Halle. Doppelt bitter dabei: diese Niederlage musste man auch noch gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf hinnehmen und ein Punktgewinn wäre somit in dieser Partie doppelt so wertvoll gewesen.
„Ja, ich habe eine große Wut im Bauch“, erklärt Trainer Roger Grössl angesprochen auf das Ergebnis. „45 Minuten halten wir auswärts mit, sind kurz davor das Spiel zu unseren Gunsten zu drehen und dann kommt wieder einmal so ein Einbruch. Das ist leider die fehlende mentale Substanz der Mannschaft dank unserer Niederlagenserie, die verhindert auch mit solchen Phasen fertig zu werden. Wir konnten uns dann nicht mehr aufrappeln, haben nicht die zweite Luft bekommen und konnten dem Spiel keine Wendung mehr über den Kampf geben, dank enttäuschenden eigenen Fehlern.“
So sah es eigentlich zu Spielbeginn recht gut aus für den TSV. Die ersten 15 Minuten hatte Birkenau die Gastgeber im Griff und spielte sehr effektiv. Die Abwehr stand gut, Angriffe wurden ruhig und besonnen abgeschlossen und so erarbeiteten sich die Birkenauer Falken eine 6-3 Führung. „Doch dann waren es wieder einmal individuelle Fehler, die sich in unser Spiel eingeschlichen haben. Diese führten zu Zeitstrafen und auf einmal lagen wir zurück“, beschreibt Grössl den Spielverlauf. Zumindest die Schadensbegrenzung gelang dem TSV aber noch. Durch eine gute Schlussphase verkürzte man bis zur Halbzeit noch auf 12:15.
„Bei 12:15 ist ja eigentlich im Handball noch nichts passiert“, erklärt der TSV-Trainer weiter. Doch war es dieses Mal seine Sieben, die den Start in die zweite Hälfte verschliefen. Oppenweiler hingegen baute seinen Vorsprung konstant aus, während Birkenau jetzt auch in der Abwehr die notwendige Aggressivität fehlt. Mit 14-20 liegt Birkenau in der 37. Minute bereits zurück, da nimmt Grössl eine Auszeit und stellt um. Mit einem 6-0 in der Abwehr soll Birkenau jetzt den Gastgebern Probleme bereiten und es klappt. Immer wieder rennt Oppenweiler sich in der Verteidigung fest, der TSV hingegen kann seine Tempo-Gegenstöße abschließen und so steht es in der 45. Minute nur noch 19-21.
Doch die Gastgeber können wieder vorlegen und bringen die Grössl-Sieben somit in Zugzwang. Wieder ist es ein Tempo-Gegenstoss, der zum Birkenauer Anschluss führen soll. Vollkommen freistehend ist es dieses Mal Jonas Böhm, der verwirft. Im Gegenzug können die Gastgeber erneut vollenden und so steht es auf einmal 19-23. Birkenau will danach zu viel und scheint übermotiviert den Anschluss erzwingen zu wollen. Dies führt zu zwei Zeitstrafen gegen Kapitän ‚Hansi‘ Fremr und Marco Widmann und zu viel Freiraum für Oppenweiler. „Das hat Oppenweiler natürlich ausgenutzt und führte dann in der 49. Minute zu unserem Totaleinbruch. Wir haben danach ein paar Tempo-Gegenstöße kassiert, bevor sich meine Mannschaft in der Schlussphase dann aufgegeben hat“, fährt Grössl fort.
Daher bleibt beim TSV Birkenau nun die Hoffnung es am kommenden Wochenende besser zu machen, wenn der TSV Schmiden zu Gast in der Langenberghalle sein wird. Zwar verlor man das Hinspiel nur knapp mit 26:29, doch ist Schmiden momentan auf Tabellenplatz 5 der BWOL die führende Mannschaft eines breiten Mittelfeldes.
TSV Birkenau: Haller (ab 50.), Denger (1-49.), Höhne 7/5, Kinscherf, Fey 4, Widmann 2, Fremr 1, Varak 3, Hoffmann, Kolb, Böhm 2, Dietrich 2, Reisig, Spatz