Wie erstarrt saßen die Spieler des TSV Birkenau auf der Bank. Direkt vor ihnen schrieen sich die Handballer aus Viernheim vor Freude die Stimmbänder wund und bejubelten ihren ersten Sieg in der Badenliga. Völlig verdient. Beim 28:23 (13:10) hatten die bis dahin sieglosen Gäste in der Langenberghalle einfach die besseren Mittel parat. Und vor allem den Willen, dieses Spiel unbedingt zu gewinnen. Das konnten die 600 Zuschauer den Birkenauer Falken gar nicht einmal absprechen.
Doch eines wurde offensichtlich: Noch stimmt nicht viel bei der Mannschaft von Trainer Roger Grössl. Der konnte selbst nicht fassen, was sich da gerade abgespielt hatte. „So viele Fehler, so viele Wurfversuche und Stürmerfouls – ich weiß auch nicht.“
In einem nicht gerade schön anzusehenden Kampfspiel lief beim TSV überhaupt nichts zusammen. Sieht man einmal vom starken Ruven Dietrich im Tor und dem zuletzt fast allein Verantwortung übernehmenden Jonas Böhm einmal ab, fehlte den Birkenauern gestern tatsächlich die Reife für die Badenliga.
Der TSV führte durch zwei Unterhandwürfe von Gerrit Fey 2:0, es war die letzte Führung für Birkenau. Dann hatte sich die Viernheimer Abwehr auf diese Wurfvariante ebenso eingestellt wie auf das allzu durchschaubare Angriffsspiel. Kam dann doch einmal ein Wurf durch, war Gästekeeper Niki Hoffmann zur Stelle – einer der Sieggaranten im Team von Trainer Mirco Ritter, der früher als Mirco Matthes auch an der Bergstraße auf Torejagd gegangen war. In Spiel eins nach Trainer Michael Sahm feierte er den perfekten Einstand. „Das ist unbeschreiblich, wie die Mannschaft hier gekämpft und verdient gewonnen hat!“
Viernheim scheint den Ernst der Lage erkannt zu haben, bei Birkenau sind Zweifel berechtigt. Die Mannschaft hat sicher Potenzial für mehr, doch ohne unbedingten Biss ist in dieser Klasse nichts zu holen. So hat der Abstiegskampf schon nach fünf Spielen begonnen.
Quelle: WNOZ.de