Nach dem klasse Auftritt im Derby gegen Heddesheim mussten die Badenliga-Handballer des TSV Birkenau beim 30:32 (16:14) gegen die SG Pforzheim/Eutingen II einen Rückschlag hinnehmen. Eine Halbzeit lang hatten die „Black Hawks“ ihren Gegner sicher im Griff. Allerdings hätten sie bereits nach 30 Minuten höher führen müssen als mit zwei Toren. „Wir haben es verpasst, uns auf fünf oder sechs Tore abzusetzen. Die Chancen waren da“, trauerte Trainer Gabriel Schmiedt den vielen vergebenen Hochkarätern seiner Jungs nach.
So musste er mit ansehen, wie seine „Black Hawks“ in der zweiten Halbzeit ihr anderes Gesicht zeigten und den Gegner mit leichten Fehlern aufbauten. „Wir wussten, dass Pforzheim ein gefährlicher Gegner ist und ein gutes System spielt. Es ist uns in der zweiten Halbzeit nicht mehr gelungen, die Kreisanspiele zu unterbinden.“
Birkenau begann sehr druckvoll und führte durch Rudolf Varak und Gerrit Fey bereits schnell mit 2:0. Anstatt die Chancen zu nutzen und auf 4:0 davonzuziehen, stand es plötzlich 2:2. Pforzheims routinierter Spielmacher Carsten Lipps und der Halblinke Markus Rauch versuchten immer wieder Kreisläufer Tim Knoll in Szene zu setzen. Dies konnte Birkenau am Anfang noch gut unterbinden. Nach dem 7:4 kam die erste kleine Schwächephase, als Knoll zweimal vom Kreis traf und der schnelle Linksaußen Tobias Broschwitz zwei Gegenstöße im Tor von Michael Denger versenkte, der in der Anfangsphase gute Paraden zeigte. Gabriel Schmiedt nahm eine Auszeit, justierte sein Team neu und brachte Ruven Dietrich ins Tor, der sich mit drei stark gehaltenen Bällen glänzend einfügte. Beim 11:8 und 12:9 versäumte es Birkenau den Vorsprung zu vergrößern, zur Pause hieß es 16:14.
Danach klappte fast gar nichts mehr. Birkenau bekam keinen Zugriff mehr auf den Pforzheimer Kreisläufer, der allein in der zweiten Halbzeit sieben Siebenmeter herausholte und vier Tore erzielte. „Man merkte, dass den jungen Spielern das Selbstvertrauen fehlt, wenn es mal nicht läuft“, sagte Schmiedt. Symptomatisch dafür waren zwei Szenen: In der 49. Minute schießt Gerrit Fey, neben Varak und Sascha Höhne einer der wenigen, die Führungsqualitäten zeigten, beim Stand von 22:26 beim Gegenstoß über das leere Tor.
Und beim 28:31 (57.) raubten sich die Birkenauer durch zwei Wechselfehler innerhalb von zehn Sekunden die letzten Chancen auf einen Punktgewinn. Einzig Höhne überzeugte in der zweiten Hälfte mit sieben Toren. „Ich wollte alle Heimspiele gewinnen. Nun müssen wir die verlorenen Punkte auswärts holen“, sagte Schmiedt.
TSV Birkenau: Denger, Dietrich, Koch; Höhne (10/4), Reisig, Demiryol, Fey (7), Joswig, Varak (6), Kinscherf (4), Böhm (3), Cech, Spatz.
Bericht: Martin Fath