Vielleicht war es der kleine Schritt in die richtige Richtung: Der TSV Birkenau erkämpfte sich gestern vor knapp 500 Zuschauern in der Rudolf-Harbig-Halle ein 33:33 (15:18) im Südhessen-Derby beim TSV Viernheim. Am Ende ein bisschen glücklich, weil Philipp Zöllers Wurf in letzter Sekunde vom Pfosten an den Rücken und von da in die Arme des starken Birkenauer Schlussmanns Ruven Dietrich sprang – aber am Ende ging die Punkteteilung in Ordnung.
„Heute haben wir diesen Punkt mit unseren Emotionen geholt“, sagte der sichtlich geschaffte sportliche Leiter Michael Fey, der sich über einen Sahnetag seines Juniors Gerrit freuen durfte. Zehn Mal netzte der TSV-Youngster ein und zog als Mittelmann zudem geschickt die Fäden. Bestnoten verdiente sich auch Birkenaus Kapitän Jan Fremr, der nicht nur von Linksaußen traumhaft sicher traf, sondern seine jungen Mitspieler auch in der Abwehr mitriss. Jonas Böhm darf sich im rechten Rückraum gerne noch mehr zutrauen, seine Würfe passen und stellten selbst den starken Viernheimer Keeper Nikki Hoffmann meist vor Rätsel.
Der war am Ende doch etwas unglücklich mit dem vergebenen Heimsieg. „Wahrscheinlich war es schon gerecht. Aber wir hatten gerade einen Lauf und wollten unsere Siegesserie nicht ausgerechnet daheim reißen lassen. Aber Birkenau ist keine schlechte Mannschaft und steht zu Unrecht so weit hinten. In dieser Liga wird halt jede Niederlage sofort bestraft.“ Hoffmann hütete das Viernheimer Tor alleine, weil Kollege Torsten Frohn beim Warmmachen einen Ball aufs Auge bekommen hatte und nicht einsatzfähig war. Neben Hoffmann machten Philipp Zöller sowie die Außen Fabian Müller, Stefan Tunkl und vor allem der traumhaft sicher verwandelnde Denis Markert eine gute Partie. Faszinierend war gestern einmal mehr, was Frank Schmitt mit seinen 42 Jahren immer noch aufs Parkett bringt.
Der Spielertrainer sorgte für Struktur im Viernheimer Angriff. Birkenau hielt mit Kampfkraft und Moral dagegen, ließ sich auch von einem Fünf-Tore-Rückstand beim 19:24 in der 37. Minute nicht beeindrucken, wartete auf seine Chancen beziehungsweise den Tick an mehr technischen Fehlern, die Viernheim machte. Mit dem 33:33 können beide Seiten leben.
TSV Birkenau: Dietrich (1.-18., 35.-60.), Denger (19.-34.), Reisig 5/3, Demiryol, Fey 10, Keller, Joswig, Fremr 6, Varak 5, Kinscherf 2, Böhm 4, Dietrich, Kümpel, Cech 1,
Quelle: WNOZ.de