Gerrit Fey2

Für Liviu Ianos, Trainer der SG Leutershausen II, gab es gestern Abend gar nichts Großartiges zu erklären. „Die bessere Mannschaft hat heute gewonnen. Der TSV hat besser geschaltet in der Abwehr und war auch im Angriff überlegen. Schade, dass wir das Spiel so schnell aus der Hand gegeben haben.“ Mit 31:23 (18:14) siegte der TSV Birkenau auch in dieser Höhe völlig verdient gegen einen phasenweise überforderten, weil noch zu „grünen“ Aufsteiger aus Leutershausen.

Es dauerte bis zur 23. Minute, ehe die SGL gestern überhaupt im Derby der Handball-Badenliga angekommen war. Eine vermeintliche Fehlentscheidung rüttelte die „Rookies“ aus Leutershausen wach. Statt eines Stürmerfouls gegen Dennis Gunst musste dieser mit Zeitstrafe vom Feld. Diesen Weckruf brauchten die Gäste offenbar, um den Kampf in der Abwehr anzunehmen.

Und erst ab diesem Zeitpunkt, als aus dem 15:9 ein 15:12 wurde, schien auch das Duell in der Langenberghalle spannend zu werden. Allerdings währte die Hoffnung der 400 Zuschauer darauf nur kurz. Zu überlegen agierten die Schwarzen Falken aus Birkenau, die in Gerrit Fey den Mann des Tages hatten.

Der Birkenauer Spielmacher drückte der Partie seinen Stempel auf. Nach fünf Minuten hieß es bereits 5:0, dreimal traf Fey, zweimal Sascha Höhne. Weil die SGL gegen die stabile Birkenauer Abwehr mit Johannes Palm und Stefan Dietrich in der Mitte viel zu früh abschloss und außerdem in Nils Heckmann einen starken Rückhalt im Tor hatten, hielten die effektiveren und aggressiver wirkenden Birkenauer den verdienten Vorsprung auch beim 18:14 zur Pause konstant.

„Ich hatte ein bisschen Sorge, weil Stefan Junkert, Robin Grimmer und Sascha Höhne nicht fit waren. Deshalb freut mich der Sieg heute doppelt. Jeder ist für jeden eingesprungen“, sagte TSV-Trainer Gabriel Schmiedt. Von Höhnes Rückenproblemen war im Spiel rein gar nichts zu spüren. Er traf nicht nur sechsmal selbst, sondern trug sich auch noch viermal als Assist ein. Nur das Experiment mit ihm auf der Mitte und Sven Heinzelbecker im linken Rückraum wollte nicht gelingen. Schmiedts Taktik, das Tempo mit Wechseln hochzuhalten, ging in diesem Fall nicht auf. Doch beim 28:22 nutzte die SGL gleich drei Ballgewinnen nicht und vertändelte den Gegenstoß, ansonsten wäre es vielleicht noch einmal enger geworden.

Dass es so weit nicht kam, lag nicht nur an Gerrit Fey, der im Zweikampf gestern von keinem Teufel zu halten war. Birkenau war insgesamt stärker besetzt, spielte im Verbund besser zusammen, auch wenn viele Treffernoch aus Einzelaktionen resultierten. Dass der klare Sieg auch ohne den am Innenband verletzten Rudi Varak zustande kam, könnte bedeuten, dass der TSV in dieser Runde eine bessere Rolle in der Badenliga spielen kann. Für Liviu Ianos war jedenfalls klar: „Das ist kein Gegner unseres Kalibers.“

TSV Birkenau: Heckmann, Dietrich (n.e.); Höhne (6/2), Junkert, Fey (9), P. Grimmer (4), Palm, Heinzelbecker, von Babka (2), Böhm (6), S. Dietrich (2), R. Grimmer (2).

Quelle: WNOZ.de

Bild: S. Hofmann

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