Der Frust saß tief. Da lieferten die Badenliga-Handballer beim Tabellenführer SG Heidelsheim/Helmsheim eine super Leistung ab und standen nach der 26:27 (15:13) Niederlage mit leeren Händen da. Dabei überschlugen sich in der dramatischen Schlussphase die Ereignisse. 90 Sekunden vor dem Abpfiff erzielte Birkenau das 26:25. Im Gegenzug kassierten die Falken das 26:26. 30 Sekunden waren noch zu spielen. Birkenau spielte an und das schwache Schiedsrichtergespann entschied auf Schrittfehler gegen Johannes Palm. Eine von vielen Fehlentscheidungen, welche die Herren in schwarz im Verlaufe der Partie gegen den TSV trafen.
Heidelsheim konterte. 59:49 zeigte die Uhr an, als ein Foul von Rudolf Varak mit Siebenmeter und einer Zwei-Minuten-Strafe geahndet wurde. Heidelsheim versenkte den Strafwurf zum 26:27, doch Birkenau schaltete schnell und spielte Stefan Junkert auf Rechtsaußen frei. Dieser konnte in der Schlusssekunde nur noch siebenmeterreif gebremst werden. Patrick Grimmer, der zuvor alle vier Strafwürfe traumhaft sicher verwandelt hatte, trat an, scheiterte jedoch am Heidelsheimer Keeper. „Es ist einfach bitter, so ein Spiel zu verlieren. Aber ich kann meinen Jungs überhaupt keinen Vorwurf machen. Jeder hat sein Bestes gegeben, aber am Ende haben wir uns nicht für unsere starke Leistung belohnt“, so ein enttäuschter Trainer Gabriel Schmiedt. Damit sanken die ohnehin nur theoretischen Chancen auf den Relegationsplatz auf ein absolutes Minimum.
Der couragierte Auftritt der Birkenauer ist umso höher zu bewerten, da mit Jonas Böhm und Sven Heinzelbecker im Laufe der Woche zwei Leistungsträger durch Verletzungen ausfielen. Dafür gab es bei Stefan Dietrich Entwarnung. Seine Verletzung an der Mittelhand erwies sich Gott sei Dank nur als starke Prellung. In den ersten 15 Minuten kam Birkenau noch nicht so richtig ins Spiel und lag mit 6:9 und 8:10 im Hintertreffen. Schmiedt brachte im Tor nun Nils Heckmann für Ruwen Dietrich und wechselte Stefan Dietrich in der Abwehr ein. Diese beiden Maßnahmen stabilisierten die Defensive. Im Angriff machten Rudolf Varak und Gerrit Fey, der erst eine Viertelstunde vor Spielbeginn von einem Uni Seminar in der Halle eintraf, mächtig Wirbel. Auch Robin Grimmer und Johannes Palm setzten ihren Aufwärtstrend fort. Bis zur Pause erarbeitete sich Birkenau einen 15:13 Vorsprung. Nach dem Seitenwechsel versuchte Heidelsheim durch offensives Abwehrspiel den Druck auf die Birkenauer Angriffsspieler zu erhöhen. Der Tabellenführer ging in der jederzeit spannenden und hochklassigen Partie auch mit 20:22 in Führung, doch die TSV Falken gaben nie auf und hielten immer voll dagegen. Dabei legten sie auch ihre konditionellen Vorteile in die Waagschale. Imponierend, wie sie immer wieder zurückkamen und dann sogar 26:25 in Führung gingen. In der Endphase wurden sie zunächst von den Schiedsrichter stark benachteiligt und nutzten dann den Siebenmeter zum möglichen Punktgewinn nicht. Absolut bitter!!!
TSV Birkenau: Dietrich (1.-15.) und Heckmann (15.-60.) im Tor, Junkert (2), Varak (6), Fey (6), P. Grimmer (5/4), R. Grimmer (4), von Babka, Palm (3), Dietrich.
Bericht: Martin Fath