Am Tag der partiellen Sonnenfinsternis über Deutschland ist es auch bei den Handballern des TSV Birkenau ein wenig dunkler geworden. Der Badenligist verlor gestern Abend das wichtige Heimspiel gegen den TSV Rot nach einer insgesamt zerfahrenen Vorstellung mit 25:31 (17:15). Die Birkenauer stecken damit weiterhin mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt und verpassten den erhofften Befreiungsschlag. Auf der Gegenseite baute Rot mit dem Auswärtssieg den Vorsprung auf die Odenwälder auf vier Pluspunkte aus und hat sich nun ein gutes Polster gegenüber den Teams am Tabellenende zugelegt.
Vor allem in der zweiten Halbzeit offenbarten die Birkenauer Spieler vor rund 250 Zuschauern in der Langenberghalle große Schwächen im Abschluss. Zu hektisch, teilweise auch viel zu statisch und vor allem ohne das nötige Selbstvertrauen versiebten die Birkenauer reihenweise klare Chancen und bauten so ab der 40. Minute auch Gästetorhüter Florian Neidig immer mehr auf. Der kam am Ende auf insgesamt 17 Paraden und stellte damit seine Gegenüber Nils Heckmann und Ruven Dietrich klar in den Schatten.
In erster Linie bemängelte ein sichtlich enttäuschter TSV-Trainer Gabriel Schmiedt die „mangelnde Effektivität“ im Angriff. Gleich zu Beginn und dann noch einmal in der zweiten Halbzeit nach eigener 22:20-Führung (40.) kassierten die Birkenauer jeweils einen 0:5-Lauf – das darf man sich im Abstiegskampf gegen einen prinzipiell nicht besseren Gegner eben nicht erlauben. „Wir legen uns immer wieder selbst Steine in den Weg“, kritisierte Schmiedt. „Das ist unser großes Manko und so haben wir es gegen einen diszipliniert spielenden Gegner eben schwer. Mit einem Erfolg gegen Rot hätten wir uns vom Tabellenende absetzen können, aber jetzt bleibt es für uns richtig eng.“
Birkenau legte zu Beginn einen klassischen Fehlstart hin, lag schnell mit 0:5 zurück und nach fünf Minuten nahm Schmiedt schon eine Auszeit. In der Folge verkürzten die Gastgeber auf 3:6. Zwar gerieten sie noch mit 6:10 in Rückstand (18.), dann aber begann die beste Phase der Birkenauer – auch weil sich Nils Heckmann im Tor steigerte. Über 9:10 hatte der TSV beim 11:11 (23.) erstmals den Ausgleich geschafft und ging beim 13:12 (26.) selbst in Führung. In dieser Phase drehte Sascha Höhne richtig auf, der allerdings bei seinen insgesamt acht Toren nur eine Erfolgsquote von 50 Prozent vorweisen konnte. In der Schlussphase der ersten Halbzeit schien Birkenau endlich den Rhythmus gefunden zu haben, lag beim 17:14 sogar drei Tore vorn. Mit 17:15 wurden die Seiten gewechselt.
Bis zum 22:20 legten die Gastgeber stets vor, doch nach dem 22:25 (47.) fand Birkenau nicht mehr zurück ins Spiel. Sogar eine zweiminütige Überzahl führte zu keinem eigenen Treffer. Im Gegenteil – Rot zog auf 24:28 davon und hatte am Ende leichtes Spiel. bk
Quelle: WNOZ Artikel vom: 21.03.2015