(msc) Der TSV Birkenau schockierte seine Fans 30 Minuten lang mit einer schwachen Vorstellung, zeigte dann aber in der zweiten Halbzeit ein anderes Gesicht und gewann verdient mit 30:24. Nach dem Seitenwechsel eilte die Mannschaft von Trainer Gabriel Schmiedt schnell davon, ließ sich selbst von einem kurzen Wackler und dem wackeren TSG Plankstadt nicht mehr von den beiden Zählern abbringen. „Nils Heckmann war heute überdurchschnittlich, aber eigentlich will ich keinen heraus heben – gerade die zweite Hälfte war eines unserer besten Spiele.“ Das zeigt auch das Endergebnis, den es ist der erste Birkenauer Saisonsieg mit mehr als fünf Toren Unterschied. „Ich bin wunschlos glücklich“, freute sich auch Abwehrstratege Stefan Dietrich, den Schmiedt ebenfalls für dessen Leistung lobte. Und das, obwohl der TSV einige Ausfälle zu beklagen hatte. Neben dem gesperrten Marian Kleis stand auch Maximilian Pauli berufsbedingt nicht zur Verfügung.
Gabriel Schmiedt musste nach zwölf Minuten zum ersten Mal reagieren. Bis dahin lief die Partie bereits alles andere als optimal für seine „Falken“. Ohnehin nur mit zehn Feldspielern angetreten, musste Tobias Schmidt früh verletzt raus, nachdem er mit Plankstadts Keeper Andre Treiber zusammengeprallt war. Nils Heckmann hielt zwar im TSV-Tor stark, doch auch die Birkenauer Offensive hatte Mühe, in die Partie zu kommen. Das Ergebnis: Ein mageres 3:3 bis zur Auszeit. Doch es wurde nicht unbedingt besser für die Odenwälder – eher schlimmer. Plankstadt erspielte sich zwischenzeitlich einen vier Tore Vorsprung, die „Falken“ standen mit dem Rücken zur Wand. Sie kämpften sich indes zurück, nach 24 Spielminuten glich Spielmacher Gerrit Fey zum 11:11 aus. Dann waren allerdings wieder die Gäste am Drücker, gingen erneut mit 14:11 in Führung. Kurz vor der Pause gab es dann noch einen letzten Aufreger, bevor es zum Abkühlen der Gemüter in die Kabinen ging: TSG-Akteur Julian Bastel erwischte Fey mit der Hand im Gesicht, dieser ging zu Boden und Bastel mit Rot vom Feld. „Zu dieser Halbzeit braucht man nicht viel zu sagen“, so Schmiedts knappes, aber treffendes Fazit: „Das passiert, wenn man den Kopf nicht zwischen den Schultern trägt – egal ob in der Kreisliga oder der Bundesliga.“
Nach dem Seitenwechsel erzielte der TSV schnell den Anschluss, hatte dann per Tempogegenstoß durch Fey die Chance zum Ausgleich. Doch nicht nur der Spielmacher scheiterte, auch der Abpraller, den Timo Baumann bekam, fand nur den Weg an den Pfosten. Eines war aber deutlich zu spüren: Die zwei Punkte sollen in der Langenberghalle bleiben. Das machten die „Falken“ mit ihrer nun verbesserten Spielweise und insbesondere mit konsequenter Abwehrleistung deutlich. Der Ausgleich war nur eine Frage der Zeit, nach 36 Minuten traf Sascha Höhne von der Siebenmeter-Linie zum 15:15.
Die Gäste gingen zwar noch einmal in Führung, die Birkenauer Antwort war allerdings klar und deutlich. Die „Falken“ fegten einen krachenden 5:0-Lauf aufs Parkett, TSG-Coach Christian Kling musste eine Auszeit nehmen. Ändern konnte diese aber wenig – Birkenau hatte sich längst in einen Rausch gespielt, Klings Plankstädter wirkten dagegen glücklos in den zweiten 30 Minuten. Unter dem Strich stand so ein souveräner 30:24-Erfolg für die Hausherren. Nach zwischenzeitlichem Acht-Tore-Rückstand kam die TSG zwar noch einmal auf 22:25 heran, Schmiedt nahm jedoch seinerseits eine Auszeit und korrigierte den Wackler seines Teams. „Wir sind auch durch einige Zeitstrafen aus dem Rhythmus gekommen, aber insgesamt kann man das Team nur für diese Leistung loben“, freute sich Schmiedt.
TSV Birkenau:
N.Heckmann, R.Dietrich; Höhne 9/2, Suschlik 2, Fey 8, Schmidt, Kinscherf 2, Baumann 2, Böhm 1, S.Dietrich 6, Platzer, L.Heckmann
TSG Eintracht Plankstadt:
Treiber, Kaiser; Konietzny, T.Pristl 3, Skade 1, Bastel 1, S.Pristl, Klein, Schöffel 6, Fackel 1, Hellwig, Stadler 8/2, Denne 2, Kemptner 2
Bilder: Dr. Uwe Klein