(msc) Unter Interimscoach Jan Fremr brennt das Team des TSV Birkenau offensiv ein wahres Feuerwerk ab – scheitert aber letztlich trotz 30 Toren in der Fremde erneut an der Aufgabe, die ersten Zähler nach Hause zu bringen. Dabei sah es lange gut aus für die Falken, die Phasenweise nichts von ihrer vermeintlichen Auswärtsschwäche bemerken ließen. Doch in der Schlussphase ging dem ersatzgeschwächten Traditionsverein aus Südhessen die Luft aus. Darum reichen unter dem Strich weder die 30 erzielten Treffer, noch die starken Ansätze aus den ersten 45 Minuten, um mit etwas Zählbarem auf den Heimweg zu gehen.
Beide Teams wollten die Punkte unbedingt auf der Haben-Seite verbuchen und gingen so mit offenem Visier ins Spiel. Nach 82 Sekunden glich Stefan Dietrich die Pforzheimer Führung bereits aus, in der dritten Minute scheiterte Alexander Bossert mit einem Siebenmeter – und gab so Böhm erneut die Gelegenheit zum Ausgleich, der diese auch nutzte. Die Anfangsphase glich einem offenen Schlagabtausch, jede Führung wurde im Gegenzug egalisiert. Nach zehn Minuten dann allerdings des Bruch: Nach Bosserts 6:6 passierte erst einmal gar nichts mehr, dann trafen die Hausherren dreifach. Ein 0:4-Lauf, Interimscoach Fremr musste handeln und zog die Auszeit. Mit Erfolg denn kurz darauf stellte Sascha Höhne die Uhren wieder auf Null, indem er das 10:10 markierte. Die restliche Hälfte blieb alles in allem ausgeglichen, doch die Gastgeber hatten minimale Vorteile, die sie gekonnt nutzten. Immer wieder hatte Pforzheim knapp die Nase vorn, ohne jedoch wirklich davon zu ziehen.
Doch das 18:16 zur Pause gab Kraft, ließ die Drittliga-Reserve mit einem guten Gefühl in der Kabine verschwinden. Die Falken hatten dagegen zwar offensiv mit 16 Treffern geglänzt, defensiv aber auch 18 Tore zugelassen – Redebedarf also bei Fremr und seinen Jungs. Es zeigte Wirkung, denn keine sechs Spielminuten nach dem Seitenwechsel glich Marian Kleis aus, Birkenau war nun wieder voll im Spiel. Es war die beste Phase der Falken, die auswärts ungeahnte Stärken präsentierten. Dank eines Böhm-Doppelpacks ging es sogar mit einer Führung in die letzten 20 Minuten – doch damit sind nur drei Viertel der Partie erzählt. Die Schlussviertelstunde machte nämlich die vorherigen 45 Minuten vergessens – zum Leidwesen der Odenwälder. Mit 25:24 in diese Phase hineingegangen musste Fremr nach fünf Minuten erneut zur Auszeit greifen. Fünf Gegentore am Stück, 25:29-Defizit. Den Falken schien nun die Luft auszugehen. Auch die Besprechungspause half nicht weiter, denn statt selbst um den Anschluss zu kämpfen gab es gleich zwei weitere Gegentreffer. Es war die Vorentscheidung zu einem in der Schlussphase verdienten 34:30-Erfolg der SG Pforzheim/Eutingen II, die sich ihre Kraft besser über die 60 Minuten aufteilte.
SG Pforzheim/Eutingen II:
Helmle, Wark; Ungerer, Petruzzi, Althuon 1, Bossert 7/4, Schückle 5, Brath, Belger 3, Gerlich 8, Kusch 5, Stegmüller 1, Langenfeld 4.
TSV Birkenau:
R. Dietrich, Fremr; Höhne 6/4, Gutsche, Kümpel, Barrientos 2, Kinscherf 2, Böhm 7, S. Dietrich 3, Zehrbach, Helbig 3, Schneider 1, Kleis 6, Conrad.