(msc) Ein Derby hat seine eigenen Gesetze. Sätze wie dieser werden immer wieder vor Duellen zweier Ortsnachbarn bemüht – nicht zuletzt weil die ganz besondere Stimmung und das aufgeheizte Miteinander tatsächlich oft für eine Überraschung sorgt oder diese zumindest in greifbare Nähe bringt. Darauf hofft nun auch der TSV Birkenau, wenn es gegen den Oberliga-Absteiger und Titelfavoriten Nummer eins geht – die SG Heddesheim. Diese Begegnung steht dabei tatsächlich von Beginn an unter besonderen Umständen.
Für die Falken geht es nun nämlich über einen Monat lang nur noch in der Langenberghalle um Badenliga-Punkte. Drei Heimspiele in Folge, zwischendrin eine Woche Oster-Pause stehen auf dem Programm. Das dies so kommt, ist der Hallenproblematik aus der Hinrunde geschuldet. Rückblende: Mitte November hätte es eigentlich zum Duell Birkenau gegen Heddesheim kommen sollen – doch da die Langenberghalle noch nicht benutzbar war und das prestigeträchtige Derby keinesfalls in der kleineren Hermann-Sattler-Halle gespielt werden sollte, wurde kurzerhand das Heimrecht getauscht. Nun steht das entgegengesetzte Programm auf dem Plan: Das Derby in der Langenberghalle.
Axel Buschsieper, Trainer des TSV Birkenau, hoffte dabei bereits vor zwei Wochen auf eine Leistung, wie in den zweiten 30 Minuten in Wiesloch. „Wenn wir so eine Halbzeit gegen den Dritten zeigen, gilt es, den Schwung mitzunehmen“, so seine Devise: „Dann haben wir bei den schweren Heimspielen die vor der Tür stehen auch gute Karten, etwas mitzunehmen.“ Und genau das war sein Ziel: Nicht mit leeren Händen aus den anstehenden Topspielen zu gehen. „Wir haben noch sechs Spiele und wollen auf keinen Fall mit einer Minusbilanz oder eine ausgeglichenen aus der Runde gehen“, sagt der Coach. Bei 19:21 Punkten keine einfache Ausgangslage.
Rechnerisch benötigten die Falken zum Erreichen dieses Zwischenziels als noch acht Zähler aus den verbleibenden Partien – dürften sich höchstens vier Minuspunkte einfangen. Bedenkt man, dass neben Neuenbürg und Heddesheim auch noch der zweite Oberliga-Absteiger und Tabellenvierte aus Heidelsheim/Helmsheim auf dem Restprogramm steht, eine ambitionierte Ansage der Odenwälder. „Wir sollten zusehen, dass wir mehr gewinnen, als wir verlieren“, kommentiert Buschsieper.
Der Startschuss zu einem versöhnlichen Rundenabschluss wurde dabei im hochdramatischen und emotionalen Duell mit dem HC Neuenbürg gelegt, das gerade mit seinem sensationellen Last-Seconde-Finale für Aufschwung gesorgt hat. „Von uns darf im Moment, zum jetzigen Zeitpunkt, keine Wunderdinge erwarten“, tritt Buschsieper auf die Euphoriebremse: „Die Verunsicherung ist nach wie vor ganz klar zu spüren.“ Daran will er nun mit diesem Auftrieb allerdings arbeiten. „Es wird eine gewisse Zeit brauchen, jeder Spieler braucht wieder ein bisschen Selbstvertrauen“, erklärt Buschsieper: „Im Endeffekt können wir uns das über positive Erlebnisse wieder holen.“
Helfen kann dabei dann einmal mehr der so oft zitierte Derbycharakter, denn eine vollbesetzte Langenberghalle kann durchaus dazu beitragen, dass für die Falken auch gegen einen brandheißen Aufstiegskandidaten zwei Punkte drin sind. „Ein Sieg ist da natürlich toll“, weiß der Coach: „Aber auch kleinere Ziele, zum Beispiel wenn mal eine Halbzeit lang alles klappt, können uns da viel geben.“