(msc) In der letzten Sekunde ging es für den bis dahin fünffachen Torschützen nochmal an die Siebenmeter-Linie. Es sollte der Ausgleich für den TGE Handball werden – doch es kam anders. Zuvor pfiffen die Unparteiischen ein vermeintliches Foul von Niklas Zehrbach ab, die Proteste des Coachs Axel Buschsieper waren groß. Doch der TSV steckte den Kopf nicht in den Sand, sondern reagierte bravourös auf den Rückschlag. Während Zehrbach sich das Trikot vors Gesicht zog, motivierte allen voran Kreisläufer Jannik Schneider den Birkenauer Keeper Erik Fremr kurz vor dem entscheidenden Wurf. Und der blieb standhaft, kam mit seiner rechten Hand an den Ball und vereitelte den Ausgleich. Der 27:26-Erfolg in Eggenstein wurde folgerichtig erneut frenetisch gefeiert – ähnlich wie Wochen zuvor der Last-Minute-Treffer der Torhüters gegen Neuenbürg.
Bereits von Beginn des Spiels bestätigten die Odenwälder ihre guten Ansätze aus den vergangenen Partien. Erst nach fast sieben Minuten setzte es den ersten Gegentreffer, zuvor erzielte Sascha Höhne, Jonas Böhm und Lukas Gutsche indes bereits drei Tore. Doch nach der ersten Viertelstunde kämpften sich die Hausherren zurück in die Partie. Binnen zwei Minuten egalisierte Eggenstein das Drei-Tore-Defizit, machte das Spiel spannend. Vor der Pause hätte Höhne noch die Gelegenheit gehabt, wieder auf 16:13 zu stellen, doch sein Siebenmeter landete nicht im Kasten – daher ging es nur mit 15:13 in die Pause.
Aus dieser kamen die Birkenauer dann mit frischem Wind, erzielten erneut zwei schnelle Treffer. 17:14 – Eggenstein musste sich nun tunlichst etwas einfallen lassen. Die Lösung: ein erneuter 3:0-Lauf. Es war sinnbildlich für dieses Spiel. Der TSV Birkenau zog immer wieder davon, teilweise auf sechs Tore, doch Eggenstein ließ sich von nichts beirren und kämpften sich mit vollem Einsatz jedes einzelne Mal zurück in die Partie. Fünf Minuten vor dem dramatischen Schluss war es so Yannick Müller, der zum 26:26 ausglich. Dass Böhms Führung bei dreieinhalb verbleibenden Spielminuten letztendlich der Siegtreffer war, konnte zu diesem Zeitpunkt niemand ahnen – und das bis zum ertönen der Sirene nicht. Denn selbst nach dem eigentlichen Schlussignal hatte der TGE noch die Gelegenheit, sich einen Punkt zu sichern – doch diese Rechnung durchkreuzte einmal mehr Birkenaus Schlussmann Fremr.
TG Eggenstein:
Bastian, Rigl; Schmid 3, Zimmermann 2, Kreis-Polich, J. Müller, Y. Müller 2, Kirsch 9, Dürr 1, Wolters 2/1, Hernandez, Barth 5, Schindler, Polich 2.
TSV Birkenau:
R. Dietrich, Fremr; Höhne 4/1, Gutsche 1, Barrientos 3, Kinscherf 1, Böhm 8, S. Dietrich 1, Zehrbach, Helbig 1, Schneider 1, Kleis 7, Conrad.