(msc) Der Feier zum letzten Heimspiel der Saison konnte auch die 24:34-Niederlage, die der TSV Birkenau kurz zuvor erlitten hatte, kein Abbruch tun. Auf dem Feld bemühten sich die Falken, die noch immer mitten im Aufstiegsrennen kämpfende SG Heidelsheim-Helmsheim nach aller Kraft zu fordern – doch wenige Auswechselspieler gepaart mit einigen Verletzungen machten es schlichtweg unmöglich, den Rückstand noch einmal zu drehen. Zum Start kamen die Odenwälder zwar gut weg, kurz darauf zogen die Gäste allerdings nach und profitierten nach 20 Minuten bereits von der ersten personellen Ausfällen des TSV-Stamms. „Ich habe das bis jetzt noch nie bemüht, aber es ist tatsächlich so, dass wir mit sechs verletzten Leuten ins Spiel gegangen sind,“ erklärte Birkenau-Coach Axel Buschsieper die Pleite. Drei weitere Ausfälle kamen später dazu: „Wir haben vorne 20 Minuten sehr gut gespielt – wie wir es uns vorgenommen hatten. Dann haben wir in zehn Minuten sieben Kontertore bekommen und es war gelaufen.“
Den Gegner gar nicht erst in die Partie kommen lassen – das schien die Taktik der Falken zu sein. Ein Blitzstart führte zu einer schnellen 6:2-Führung für Birkenau, Heidelsheim-Helmsheim benötigte die ersten Spielminuten, um in der Sonnenuhren-Gemeinde anzukommen. „Wir haben nicht gut verteidigt und viele Tore bekommen“, so SG-Coach Sandro Catak, der in der Folge auch ein Lob verteilen durfte: „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, dass sie den Schalter umgelegt hat.“ Indes zeigten die Gäste, dass sie noch mitten im Kampf um den Aufstieg sind. Nach einer knappen Viertelstunde boten die beiden Teams das ganze Ausmaß des Nervenkrimis: Zunächst hatte SG-Akteur Raphael Blum die Chance, den 8:9-Anschluss in die Maschen zu setzen – und scheiterte freistehend an TSV-Keeper Ruven Dietrich. Auf der anderen Seite der Platte blieben die Birkenauer Schützen indes ebenfalls glücklos, sodass die Roten doch ausgleichen konnten. Auch die Führung lag auf der Hand, doch Heidelsheim-Helmsheim vertändelte den Ball, Niklas Zehrbach war frei durch – und scheiterte. Es benötigte einen zweiten Anlauf, ehe der Hüne doch zur Führung für die Odenwälder einnetzen konnte. „Zwanzig Minuten lang hat sich das gut angeschaut, die restlichen vierzig dann leider nicht mehr“, urteilte Buschsieper.
Denn die Gäste schlossen ihr Visier nicht, setzten weiter auf Offensive und Birkenau damit enorm unter Druck. Bis zur Pause setzten sich die Heidelsheimer folgerichtig mit fünf Toren ab, der Pausenstand: 13:18. Der Schlusspunkt des ersten Abschnitts gehörte trotz allem dem TSV Birkenau. Der glänzte nämlich in den letzten Sekunden der Halbzeit mit einem brillianten Treffer. Während des Anspiels sprintete Nicolas Barrientos auf der Außenbahn direkt los, bekam den Ball zugespielt und verwandelte im Rücken der noch unsortierten Abwehr eiskalt. Dennoch zeichnete sich im ersten Durchgang ein Bild ab, dass auch im zweiten nicht mehr zu korrigieren war. Die Gäste waren voller Tatendrang und hatten die Restchance auf den Aufstieg noch klar vor Augen, die Hausherren waren bemüht mitzuhalten, konnten sich aber unter anderem aufgrund der Verletzungen kaum noch um die beiden Zähler bewerben. Nachdem bereits einige Spieler nicht auflaufen konnten, musste Buschsieper auch während der Partie den ein oder anderen Stammakteur aus dem Spiel nehmen. „Während des Spiels sind Sascha Höhne und Lukas Gutsche ausgefallen, Marian Kleis konnte ebenfalls nicht richtig Vollgas geben“, haderte Buschsieper. Sein ambitioniertes Ziel, mit einer positiven Bilanz aus der Runde zu gehen, ist allerdings nach wie vor möglich. Dazu müssen die Falken am letzten Spieltag in Friedrichsfeld gewinnen. Einen Platz in der oberen Tabellenhälfte haben die Südhessen trotz der Niederlage bereits sicher.
TSV Birkenau:
R. Dietrich, Fremr; Höhne 3/1, Gutsche 3, Weis 1, Jöst 1, Barrientos 3, Kinscherf, Böhm 5/1, Zehrbach 1, Helbig 1, Schneider 3, Kleis 3.
SG Heidelsheim/Helmsheim:
Krpczyk, Debatin; Pollmer 4, Steinhilper 1, Boudgoust 4/2, Keibl 10, Beer 2, Lehnkering 1, Blum 5, Strüwing 1/1, Junker 3, Förster 3, Vollmer, Badawi.