(msc) Eines haben sie sich beim TSV Birkenau fest vorgenommen – sie wollen den südhessischen Derby-Partner aus Viernheim mit einem feurigen Duell in der Badenliga willkommen heißen. Der Spielplan sieht nämlich für den Oberliga-Absteiger direkt im ersten Spiel ein direktes Aufeinandertreffen der beiden südhessischen Teams im badischen Handball vor. Und die Falken wollen sich diese Chance, den Rivalen zu ärgern, nicht entgehen lassen. „Ich bin froher Dinge, dass wir gegen Viernheim ein oder zwei Punkte holen können“, gibt sich Trainer Axel Buschsieper euphorisch: „Das ist auf jeden Fall der Plan – wir wollen etwas Zählbares mitnehmen.“
Doch nicht nur auf dem Feld ist die Tradition lang, auch die Spieler kennen sich seit Jahren bestens. Aus dem Falken-Lager haben einige bereits bei den Viernheimern gespielt, zuletzt kam Stefan Dietrich vor zwei Jahren zurück in die Langenberghalle. Andersrum hat Robin Helbig in der vergangenen Saison noch den Birkenauer Falken auf der Brust getragen, ist inzwischen allerdings zu seinem Viernheimer Heimatverein zurückgekehrt. Das Aufeinandertreffen beim Osada-Cup zum Auftakt der Vorbereitung ging an den TSV Amicitia – das ist für Birkenaus Trainer Buschsieper jedoch kein Problem. Immerhin hat sein Team zu diesem Zeitpunkt erst eine Woche in der Halle trainiert, die eigentliche Arbeit bis zu diesem Zeitpunkt in andere Feinjustierungen gelegt.
Das Hauptaugenmerk für den Coach: „Wir wollten eine gewisse Konstanz in unserem Spiel erzeugen – eine Art Stiefel, den wir herunter spielen können“, beschreibt Buschsieper: „Sodass wir ein paar Lösungen in der Schublade haben für bestimmte Spielsituationen.“ Das heißt auch, dass der Birkenauer Handball künftig schwerer auszurechnen sein soll. „Es war mir extrem wichtig, dass wir mit einer defensiven und einer offensiven Abwehr umgehen können“, sagt Buschsieper: „Außerdem wollten wir zeigen: Wir haben kein Geld, um es aus dem Fenster zu werfen und teure Spieler einzukaufen, sondern vertrauen auf die jungen Spieler aus den eigenen Reihen, die künftig zum Gerüst der nächsten Jahre herangezogen werden sollen.“
Sein Plan mit den Nachwuchskräften ist dabei aber nicht auf den kurzfristigen Erfolg ausgelegt, sondern soll die Stammkräfte in ihrer Verantwortung entlasten und gleichzeitig mit etwas Druck aus den hinteren Reihen zu neuen Höchstleistungen bringen. Zudem bildet sich für die Jungen die Möglichkeit, früh Spielzeit in der Badenliga zu bekommen und mit Hilfe der Mitspieler weiter zu wachsen. „Es können alle – wenn auch vielleicht nicht direkt im ersten Jahr, aber dann im zweiten oder dritten – zu guten bis sehr guten Badenligaspielern werden“, ist sich Buschsieper sicher. Kurzfristig gilt es nun erst einmal, die Konkurrenz aus Viernheim zu ärgern und ihr die ersten Punkte der Saison streitig zu machen. „Wo es am Ende dann hingeht, werden wir sehen“, erklärt Buschsieper: „Wichtig wird in dieser Saison sein, dass wir nicht nur sieben bis zehn Spieler haben und dann aufgeschmissen sind, wenn sich mal jemand verletzt, sondern wir nun auch Leute haben, die mal einspringen können, wenn jemand einen schlechten Tag hat.“