(msc) Kapitän Gerrit Fey und Kreisläufer Stefan Dietrich spielen sich den Ball zu, die verzweifelten Spieler des TV Knielingen kommen nicht an den Ball – dann ein Pfiff durch den Schiedsrichter, gefolgt von einer jubelnden Falken-Bank. Es waren die letzten Sekunden des Topspiels der Handball-Badenliga, der TSV Birkenau hat ein 26:25 über die Zeit gebracht. „Klar war es am Ende eng, aber wir waren im Spiel souverän“, erklärte Trainer Axel Buschsieper. Tatsächlich nahm sein Team nach zehn Minuten Fahrt auf und zog davon, bekam erst am Ende wieder gehörig Druck von des Hausherren – und hielt diesem Stand. „Wir hatten 40 sehr gute Minuten, dann fünf sehr schlechte“, weiß der TSV-Coach, dass sein Team sich das Zitterende selbst zuschreiben musste: „Wir haben den Abstand gehalten, Knielingen hat nie geführt.“

In den ersten Minuten der Partie legten die Südhessen jeweils vor, der TVK glich jedoch umgehend aus. Betrug der Abstand mal zwei Treffer, gab es eben auch einen Doppelpack bei den Gastgebern. Dieses Bild änderte sich dann aber nach zehn Minuten: Birkenau legte weiter vor, der 4:0-Lauf zum 10:6 war bereits so etwas wie eine Vorentscheidung, zumal die Spielweise des TSV ansprechend war. „Wir haben sehr schnell umgeschaltet“, analysierte Buschsieper. Der größte Unterschied im ersten Abschnitt war indes die andere Spielhälfte: Die Defensive der Falken zeigte sich in überragender Form: „Eine Halbzeit mit nur elf Gegentreffern gegen einen so guten Sturm, davon auch noch vier Konter nachdem wir im Angriff gepatzt haben – sehr gut“, sagte Buschsieper und errechnete: „Das macht gerade einmal sieben Treffer für Knielingen aus dem Positionsspiel.“ Seine Falken erzielten in der gleichen Zeit 14 Treffer, hatten entsprechend einen beruhigenden Drei-Tore-Vorsprung zur Pause. „An dieser Halbzeit habe ich wirklich überhaupt nichts auszusetzen.“

In der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild zunächst nicht, beim Stand von 21:16 riss der rote Faden beim TSV Birkenau ab. Knielingens Sven Walther traf dreifach, das Momentum lag nun wieder bei den Hausherren, die sich drauf und dran machten, wieder ranzukommen. Fünf Minuten vor dem Schlusspfiff war es dann auch soweit, nur noch ein Tor trennte die beiden Teams – doch die Odenwälder blieben souverän, retteten den Vorsprung über die Zeit und das 26:25 ins Ziel. „Letztes Jahr hätten wir so ein Spiel noch verloren“, ist sich Buschsieper sicher, eine Verbesserung ausgemacht zu haben. Das liegt nicht zuletzt an der Kadertiefe. „Alle haben Spielzeit bekommen, das ist mir immer sehr wichtig“, erklärt er: „Wenn mal jemand schlecht spielt, können wir wechseln und auch unsere Führungsspieler bekommen mal eine Pause.“ Diese Entlastung half, die Falken waren gerade in den engen Schlussminuten noch topmotiviert.

TSV Birkenau:
R. Dietrich, Fremr; Höhne (3/2), Gutsche, Fey (7), Kümpel (1), Kinscherf (4), Böhm (3), S. Dietrich (2), Zehrbach, Demiryol, Kleis (2), Conrad (4).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert