(msc) Nach drei Spielen steht der TSV Birkenau ungeschlagen in der Spitzengruppe der Badenliga. Nach dem überraschenden Auftakterfolg in Viernheim und dem Punktgewinn gegen Angstgegner St. Leon/Reilingen gewinnen die Falken auch gegen den HSV Hockenheim – und das mit 31:24 und einer ansprechenden Spielweise. „Wir haben das von Anfang bis Ende souverän gespielt“, freut sich auch Trainer Axel Buschsieper über den Sieg. Vor allem die starke Defensivleistung seiner Jungs gefiel dem Coach: „Das war eine riesige Abwehr über 60 Minuten – trotz wechselnder Besetzung waren wir da immer sehr stark.“ Das einzige Manko: Die Verletztenmisere. „Das war schon ein komisches Spiel“, so der Trainer: „Nach 15 Minuten haben wir bereits drei Verletzte.“ Insgesamt kamen vier Falken mit Problemen aus der Partie: Sascha Höhne machte der Oberschenkel zu schaffen, Gerrit Fey konnte mit dem Verdacht auf eine Gehirnerschütterung nicht zu Ende spielen und Matthias Conrad hatte einen blauen Finger. Am Schlimmsten traf es nach ersten Vermutungen allerdings Nicolas Barrientos, bei dem sogar ein Kreuzbandriss im Rahmen des Möglichen liegt.
Die ersten Minuten versinnbildlichten die Anfangsphase dieser Saison für den TSV Birkenau: Ein wiederkehrendes Auf und Ab aus Führungen und Rückschlägen, eine unglaublich spannende Angelegenheit – und am Ende auch mit dem besseren Ende für die Falken. Bis zur 13. Minute stand es noch 9:9, die Hockenheimer hielten mit und wurden nur durch die Rote Karte gegen Felix Gubernatis etwas geschwächt – dann wollten es die Südhessen aber wissen. Kaum war die Strafe gegen Gubernatis abgesessen, löste sich das Visier. Die Ankündigung, man wolle bei sechs-gegen-sechs-Situationen besser aussehen fruchtete offenbar, denn Marvin Brock, Stefan Dietrich und Matthias Conrad sorgte für die drei-Tore-Führung und die erste HSV-Auszeit. „Generell sind die A-Jugendlichen gut in die Bresche gesprungen“, freute sich Buschsieper nicht nur über den Torerfolg Brocks: „Wir haben von Anfang an losgelegt wie die Feuerwehr, nach einer Viertelstunde dann auch öfter getroffen.“ Die Hausherren konnten den Sturmlauf allerdings nur kurz unterbrechen, Birkenau ließ sich nämlich nicht aus der Ruhe bringen und zog bis zur Pause auf sieben Tore davon. Mit einem 19:12 ging es in die Kabinen.
Auch die zweite Hälfte ging zunächst an das souverän auftretende Team aus dem Odenwald, dass eines beweisen wollte: Der Sieg gegen Viernheim ist ein besserer Gradmesser für die Leistungsstärke als das Unentschieden gegen St. Leon/Reilingen. Nach Aykut Demiryols 25:16 ging es in die Schlussviertelstunde – in der es die Falken jedoch etwas schleifen ließen. Nach einem 0:4-Lauf musste Buschsieper reagieren, nahm die Auszeit und brachte seine Mannschaft wieder auf Kurs. Dabei half auch Torhüter Erik Fremr, der sich in dieser Phase auszeichnen konnte. „Das war tatsächlich eine kleine Schwächephase, aber Erik hat dann einige freie Würfe gehalten und uns wieder reingebracht.“ Die Hockenheimer versuchten ihrerseits nun, alles in die Waagschale zu werfen und die Gäste doch noch entscheidend einzuholen, doch es brachte kein Glück, denn TSV-Keeper Fremr bewies wie in der vergangenen Saison Zielgenauigkeit und netzte bei etwas mehr als drei verbleibenden Minuten zum 31:23 ein. Es war die Vorentscheidung zu einem überzeugenden 31:24-Sieg für den TSV Birkenau.
HSV Hockenheim:
Sowden, Peter; Rech 7, Ziegler, Anschütz 5, Müller 2, Gubernatis 1, Diehm 2, Erles 4/1, Kalabic 3/2, Hassis.
TSV Birkenau:
R. Dietrich, Fremr 1; Höhne 4/1, Fey 1, Ott, Barrientos 2, Kinscherf 4, Böhm 6/2, S. Dietrich 3, Zehrbach 1, Brock 1, Demiryol 1, Kleis 5, Conrad 2.
Bilder: Mathias Brock