Es läuft die letzte Spielminute im Spitzenspiel der A-Jugend im Badenligaderby zwischen Tabellenführer Walzbachtal und Verfolger Birkenau.

Bei knapper 24:23 Führung der Gastgeber kann TSV-Keeper Christian Armbrust eine Torchance der Karlsruher mit tollem Reflex abwehren. Genau 14 Sekunden vor Spielende stürmt Marco Appenroth auf das gegnerische Gehäuse zu und wird beim Wurfversuch am Trikot gezerrt und zusätzlich am Arm gefoult. Trotz massiver Behinderung kann er den Ball irgendwie weiterspielen. Das Schirigespann unterbricht die Partie ohne die Spielsituation abzuwarten und verhängt gegen HSG-Akteur Zengerle eine Zeitstrafe. Der anschließende Freiwurf von Marvin Brock verfehlt knapp das Ziel. Auf diese Spielsituation beruft sich der Einspruch der TSV-Verantwortlichen, nach deren Meinung hätte diese Aktion nach gültigem Regelwerk mit einem 7m-Strafwurf geahndet werden müssen.

Zieht man die Voraussetzungen der Odenwälder in dieser Spitzenpartie in Betracht, muss man dem gesamten Team ein dickes Lob zollen. Ohne ihre verletzten Leistungsträger Fath, Hohl und M. Spilger präsentierten sich die Kreis-Schützlinge von Anpfiff an hellwach und boten dem favorisierten Gastgeber ein Spiel auf Augenhöhe. Da hatte auch deren 7:4 Führung (13.) kaum Aussagekraft. Dass es sich bei dieser Zwischenstation um eine “Momentaufnahme“ handelte, bewiesen die Gäste nach einer Viertelstunde. Hatten sie gerade in der Anfangsphase einiges Wurfpech, so entwickelte sich bis zum Seitenwechsel ein intensives Spiel mit guter Qualität. Das war an den weiteren Spielständen von 9:9 (23.) und 10:10 (28.) abzulesen. Nach der erstmaligen Führung durch einen erfolgreichen Tempogegenstoß von Marius Ott wurden mit dem 12:12 Remis die Seiten gewechselt.

Beide Mannschaften bewiesen nach Wiederbeginn mit ihrem variablen Spiel warum sie in der Spitzengruppe platziert sind. Das verdeutlichten die Spielstationen von 16:16 (43.) und 22:21 (55.) Wer nun meinte, diese Partie wäre vorzeitig entschieden, hatte nicht den großen Kampfgeist der Odenwälder auf dem Papier. Die willensstarke TSV-Truppe kämpfte sich nach Toren von Ott und Appenroth auf 24:23 (59.) heran, man konnte die Spannung förmlich spüren. Dann verhinderte eingangs geschilderte Szene den möglichen Punktgewinn, über den Einspruch muss nun das Verbandssportgericht entscheiden.

TSV Birkenau:
Sebastian Stamm und Christian Armbrust (ab 37.); Jakob Tesarz, Marco Appenroth (4/1), Daniel
Stempfle (3), Paul Kreis (5), Fritz Fröhlich (3), Lukas Weisbrod (1), Marvin Brock (4),
Marius Ott (3).

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