(msc) Was für ein Jubel: Die TSV Falken sind nach einem tollen 31:27-Sieg bei der SG Heidelsheim/Helmsheim an der Spitze der Badenliga-Tabelle angekommen. Nach mäßigem Beginn zogen die Falken dem bisherigen Spitzenreiter davon und ging mit einem angenehmen Vier-Tore-Vorsprung in die Kabine. Nach der Pause kam Heidelsheim wieder heran, sodass die Südhessen noch einmal gefragt waren, alles in die Waagschale zu werfen – und genau das taten sie auch, zogen in den letzten zehn Minuten wieder davon und sicherten sich so nicht nur zwei Punkte, sondern auch den Spitzenplatz der Liga. „Wir haben jeweils fünf Minuten gebraucht, um in die Hälfte zu kommen“, erklärte ein überaus zufriedener Trainer Axel Buschsieper: „50 Minuten lang haben wir aber ein super Spiel gezeigt.“ Zu euphorisch wollte der Coach allerdings nicht werden – zumindest nicht aufgrund der Tabellensituation: „Neuenbürg hat drei Minuspunkte weniger, von daher lügt die Tabelle ein bisschen“, lachte er und setzte ein Sonderlob an seine Jungs hinterher: „Der Innenblock und Keeper Eric Fremr müssen gelobt werden. Auch Marian Kleis hat ein brutales Spiel gemacht.“
Nach der jüngsten Niederlage sind die Falken mit eine gehörigen Portion Ehrgeiz ins Spiel gegen die SG Heidelsheim/Helmsheim gestartet – und wurden umgehend enttäuscht. Statt sich für die anstrengende Trainingswoche gleich zu belohnen, lagen die Odenwälder erst einmal mit 2:6 zurück. „Die ersten Minuten haben wir ein bisschen verpennt“, hat auch der Sportliche Leiter Sebastian Brehm die Anfangsphase eher schwach wahrgenommen, insgesamt war aber auch er hochzufrieden: „Außer in den kurzen Schwächephasen war ganz klar, dass wir die bessere Mannschaft waren heute.“ Nach neun Minuten zeigte die Anzeigetafel zwar nach wie vor ein Vier-Tore-Defizit für die Birkenauer an – dann platzte der Knoten bei der Buschsieper-Mannschaft. Ein 12:3-Lauf zauberten die Falken auf das Parkett, zogen damit bis kurz vor dem Halbzeitpfiff auf fünf Treffer davon. Das 17:13 zur Pause – eine Hausnummer für die heimische SG, die sich nun etwas einfallen lassen musste.
Und die SG ließ sich tatsächlich etwas einfallen: Drei Spielminuten nach dem Seitenwechsel war die sensationelle Hochphase der Falken vergessen, Heidelsheim hatte nämlich ausgeglichen. Handball, wie man ihn von einem Spitzenspiel erwarten kann, gab es nun also doch noch. Die Zuschauer sahen eine ausgeglichene Partie, mehr als zwei Tore Abstand gab es bis in die letzten zehn Minuten nicht mehr. Dann kam aber die Zeit der Birkenauer wieder: Marian Kleis erhöhte zum 28:25, Heidelsheim zog die Auszeit. Der Effekt verpufft aber wirkungslos, stattdessen legte Kleis gleich zwei weiter Buden nach – die Vorentscheidung. „Immer, wenn es knapp war, hat sich Marian ein Herz gefasst und geworfen – und dann auch getroffen“, analysierte Buschsieper die Schlüsselszenen der Partie. Mehr, als Ergebniskorrektur war für die Hausherren nicht mehr möglich, der kurze Schlussspurt reichte den Falken gepaart mit der starken Phase in Halbzeit eins, um dem Gegner die Tabellenführung abzuluchsen.
TSV Birkenau:
R. Dietrich, Fremr; Höhne (4/2), Gutsche (1), Fey (5), Kümpel, Kinscherf (4), Böhm (4), S. Dietrich (2), Jöst, Zehrback, Demiryol, Kleis (10/1), Conrad (1).
Bild: Mathias Brock