(msc) Jochen Werling darf, unabhängig vom Ausgang des Spiels, etwas aus der Langenberghalle mitnehmen. Ob sein TV Knielingen die Falken des TSV Birkenau tatsächlich auch um einen oder gar zwei Punkte bringen kann, steht zwar noch in den Sternen – doch ein ehemaliger Mitspieler wird ihm ein Geschenk nicht verwehren können. „Ich schulde ihm noch drei Kilo Mett“, lacht Axel Buschsieper: „Das habe ich ihm vor dem Derby des TVK gegen die SG Heidelsheim/Helmsheim im Erfolgsfall versprochen.“ Die beiden haben gemeinsam auf der Platte gestanden, entsprechend gut kennen sie sich.
Der 28:26-Erfolg Knielingens ist übrigens nicht zuletzt ein Grund, warum die Falken zwei Punkte Vorsprung vor dem Verfolger aus Heidelsheim haben. Doch auch die Knielinger können sich in dieser Saison sehen lassen. Nur fünf Niederlage mussten sie bisher einstecken – nur Neuenbürg und die Falken verloren weniger. Hätte man ab und an etwas mehr Nerven gezeigt, könnte der TVK sogar noch besser dastehen: Sechs Unentschieden gab es bisher, viermal ließ sich Knielingen die Butter noch vom Brot nehmen, als kurz vor Schluss eher ein Punkt abgegeben, als einer gewonnen wurde. Wie eng ein Duell zugehen kann, mussten auch die Birkenauer im Hinspiel erfahren, als es bis zuletzt spannend blieb, ehe der TSV mit 26:25 gewann.
„Sie spielen eine Riesenrunde“, weiß auch Buschsieper um die Stärken der Gäste. Einfach wird die Angelegenheit für seine Südhessen daher sicherlich nicht. Doch er weiß auch: Wer oben dabei sein will, der muss abliefern. Und genau das hat er mit seinen Falken vor. Denn im Anschluss geht es zum Spitzenspiel nach Neuenbürg. „Was bringt uns das Spitzenspiel, wenn wir vorher verlieren“, erklärt Buschsieper, der auch für die Zeit nach diesen Duellen einen klaren Plan verfolgt: „Danach spielen wir drei Mal zu Hause – diese Spiele wollen wir natürlich auch alle gewinnen.“
In der Tabelle hat sich für die Falken am vergangenen Wochenende zudem eine Kleinigkeit geändert: Während die Buschsieper-Sieben ihre Punkte trotz akuter Personalnot eingefahren hat, lies Spitzenreiter Neuenbürg in Wiesloch zumindest einen Zähler liegen. Damit schrumpft der Rückstand auf einen Punkt. „Wir haken unser Spiel jetzt direkt ab und spielen nächste Woche gegen Knielingen“, konzentrierte sich der TSV-Coach unmittelbar nach dem Sieg auf die nächste Aufgabe und fügte an: „Hoffentlich sind wir dann wieder ein paar Spieler mehr.“ Wo die Reise für den TSV Birkenau dann hingeht, wird sich spätestens nach dem Topspiel in Neuenbürg zeigen – bestätigen müssen die Südhessen den Trend dann im Heimmarathon.
Bilder: Mathias Brock