Zwar hatte man diesmal nicht verloren, die Badenliga-Handballer des TSV Birkenau fühlten sich eigentlich aber wieder wie Verlierer. Nach der bitteren Niederlage am vergangenen Wochenende in Stutensee, als man überraschend mit 24:28 unterlag, konnten die Falken auch am vergangenen Samstag nicht gewinnen und mussten sich mit einem ernüchternden 32:32-Unentschieden bei der SG Pforzheim/Eutingen II zufrieden geben. Ein Punktverlust, der aufgrund des Spielverlaufs wieder einmal schmerzte.
Auch bei Sascha Höhne. „Die Enttäuschung ist noch immer sehr groß“, sagte der Spielertrainer der Falken einen Tag nach diesem Unentschieden: „Man muss dann einfach sagen, dass wir nicht clever genug waren, um die Führung über die Zeit zu bringen.“ Seiner Mannschaft wollte Höhne aber eigentlich keinen Vorwurf machen: „Die Einstellung und der Wille hat gestimmt, wir müssen einfach weiter arbeiten.“
Schließlich sahen die Zuschauer in der Pforzheimer Bertha-Benz-Sporthalle eine Begegnung, deren Ausgang bis zur 35. Spielminute eigentlich komplett offen war. Zwar wechselte die Führung davor munter hin und her, der Spielstand aber war kurz nach dem Seitenwechsel wieder komplett ausgeglichen – es stand 19:19. Beeindruckend, was der Badenliga-Tabellenführer in der Phase danach spielte. Weil man es in den kommenden sechs Minuten schaffte, sechs Treffer zu erzielen und, was noch viel wichtiger war, in dieser Zeit kein Gegentor zu kassieren, setzte man sich erstmals in dieser Begegnung richtig ab. Die Höhne-Sieben lag plötzlich mit 25:19 in Führung, der Zwischenspurt zwang die Pforzheimer, eine Auszeit zu nehmen, um sich nochmal neu zu besprechen.
„Genau in dieser Phase nach der Halbzeit haben wir sehr gut und geduldig gespielt“, sagte Höhne. Man müsse sich aber vorwerfen lassen, danach nicht weiter konsequent und zielstrebig agiert zu haben: „Da haben wir dann zu früh den Abschluss gesucht und lassen so Pforzheim wieder ins Spiel kommen.“ Denn die Pforzheimer Auszeit wirkte. Langsam, aber sicher kam die junge Pforzheimer Reserve wieder heran, schaffte es, den Rückstand zu verkürzen – als aber Falken-Außenspieler Simon Spilger, der insgesamt elfmal traf und bester Werfer war, drei Minuten vor Schluss das Tor zum 32:30 erzielte, schien die Begegnung so gut wie entschieden. Das Problem? Es sollte der letzte Falken-Treffer des Tages bleiben, während sich Pforzheim noch einmal motivierte und den Spielstand mit zwei schnellen Toren ausglich – Darien Holler war es, der eine gute Minute vor Abpfiff für Pforzheim zum 32:32 einnetzte und damit durchaus für eine Überraschung in dieser Liga sorgte.
Bei den Falken überwog dagegen die Enttäuschung.
TSV Birkenau:
Fremr, Walter; Spilger (11/3), Kinscherf, Spindler, Böhm (6), Zehrbach, Brock, Fey (5), Gutsche (4), Dietrich (2), Kleis (2), Weis (1), Conrad (1).
Foto: Mathias Brock