(msc) Im Frühjahr 2016 war noch nicht geklärt ob Gerrit Fey weiterhin das Trikot des TSV Birkenau tragen wird. Eigentlich ist er Birkenauer durch und durch und doch zögerte Fey etwas. Doch das lag nicht an Gehaltsforderungen oder ähnlichem – er wollte seinen „Falken“ einfach auch abseits des Feldes weiterhelfen. Ganz so, wie es sich für einen Kapitän gehört. „Mein Ziel war es damit, etwas Druck auf die Verantwortlichen auszuüben“, erklärt er: „Sie sollten merken: Hier in Birkenau muss endlich wieder richtig etwas entstehen.“ Sein Plan ging auf, der neue Sportliche Leiter Sebastian Brehm scharrte ein fähiges und vor allem einsatzbereites Team um sich und hat sich fest in den Kopf gesetzt, die große Birkenauer Tradition im Handball wieder aufleben zu lassen.
„Genau das sollte es bewirken“, freut sich auch Fey – der selbstverständlich weiterhin beim TSV spielt und Woche für Woche die „Falken“ aufs Feld führt. Vor der Runde entstand eine Aufbruchstimmung, wie sie seit Jahren im Odenwald vermisst wurde. Genau das hat auch die Mannschaft der Südhessen bemerkt – und nun darauf reagiert: Ein Großteil des Teams hat bereits für die kommende Saison zugesagt. Ob es dann in der Badenliga weiter geht, oder doch über die Relegation der Sprung in die Oberliga Baden-Württemberg gelingt ist dabei nicht relevant. „Wir haben alle gesehen, dass hier etwas passiert“, so Fey: „Das sagt jeder von uns unisono.“ Darum auch der große Zuspruch. „Wir wollen daher jetzt ein Zeichen setzen – auch oder gerade weil es noch relativ früh ist“, sagt Fey stellvertretend: „Wir wollen an der Entwicklung im Verein teilhaben, wollen dabei sein und mithelfen.“
Ganz zur Freude der Sportlichen Leitung. „Das ist überragend, die Jungs zeigen, was es bedeutet, ein Falke zu sein“, lobt Brehm: „So zeigen wir auch nach außen, wie attraktiv der Handballstandort Birkenau noch immer ist und dass wir bei all der großen Tradition auch das aktuelle Geschehen nicht vernachlässigen.“ Das Signal, dass der Verein damit sendet: „Der TSV Birkenau ist es wert.“ Auch die Vertragsgespräche vor den Verlängerungen waren typisch Birkenau: Sehr familiär. „Die Gespräche waren sehr, sehr gut und vor allem unheimlich kurz“, beschreibt Brehm die schnelle Einigung, Fey ergänzt schmunzelnd: „Ich glaube, ich habe mich noch nie so früh in der Saison für die nächste Runde festgelegt – und das geht den meisten von uns so.“