(msc) Der Tabellenplatz ist eigentlich ein gutes Indiz für die Stärke einer Mannschaft – manchmal täuscht dieser aber auch. Beim kommenden Gegner des TSV Birkenau, dem HSV Hockenheim, ist das der Fall. Wenn der Vierte aus Südhessen am Sonntag um 17.30 Uhr zum Siebten muss, ist die Favoritenrolle nämlich lange nicht so eindeutig, wie der Blick auf die Tabelle es vermuten ließe. Die Hockenheimer haben nämlich in den vergangenen Partien gezeigt, wie viel Potential im Team steckt. „Sie kommen langsam aber sicher in einen Lauf“, weiß auch TSV-Coach Gabriel Schmiedt: „Sie haben in den vergangenen Spielen oft gesiegt, nur gegen Viernheim verloren.“ Tatsächlich: Nimmt man das 28:31 beim Ligaprimus aus ist die bisher letzte Niederlage des HSV schon über zwei Monate her. Anfang Dezember ging Hockenheim in Hardheim leer aus, zu Hause musste sich Hockenheim sogar nur den Viernheimern im Hinspiel geschlagen geben – da gab es allerdings eine krachende 20:36-Klatsche.
Gerade an diesem Ergebnis lässt sich die gute Entwicklung der Hausherren aber verdeutlichen: Zu Hause gab es im Oktober eine 16-Tore-Pleite, auswärts vor Wochenfrist dagegen ein knappes 28:31. „Gegen Viernheim war es ganz knapp, das hat man auch in der Videoanalyse gesehen.“ Der „Falken“-Trainer ist sich sicher: „Das wird ein ganz schweres Spiel für uns. Auch an den Aussagen in ihren Berichten sieht man: Sie wollen den Trend halten und gegen uns gewinnen.“ Daher ist er vorsichtig mit einer Prognose: „Es wird nicht einfach, wir haben immernoch einen dünnen Kader und sie eine richtig gute Mannschaft.“ Trotzdem verlief die Hinrunde der Hockenheimer nicht ideal, weshalb der HSV eben nur auf Rang sieben steht. „Warum es trotz des starken Kaders nicht so gut lief? Das müssen wir sie fragen“, sagt Schmiedt.
So ist der Relegationsplatz für die Gastgeber bereits außer Reichweite – ganz anders als beim Birkenauer Traditionsverein. „Die Ergebnisse in der vergangenen Woche haben uns näher an den zweiten Platz gebracht“, freut sich Schmiedt. Aktuell trennen den TSV nur noch zwei Zähler von der HSG St. Leon/Reilingen, ein Punkt fehlt auf die SG Pforzheim/Eutingen II. „Auch wenn beide nur knappe Niederlagen hinnehmen mussten, sind wir jetzt wieder dran und wollen diese Woche erneut unser Bestes geben“, will er mit seinen Odenwäldern den Druck auf die Konkurrenz hoch halten: „Jeder von uns freut sich auf das Spiel.“
Vor der Begegnung im Hinspiel war vor allem ein ruppiges Spiel erwartet worden, da sich in der Vorsaison wichtige Spieler der „Falken“ im Duell mit Hockenheim verletzten. Die Härte blieb allerdings weitestgehend fern, stattdessen boten beide Mannschaften schönen Handball. „Das entwickelt sich erst im Spiel“, erklärt Schmiedt und ergänzt: „Es kommt immer darauf an, auf was sich die Teams konzentrieren – auf das Spielerische oder das Körperliche.“ Beim 31:26-Heimsieg seines TSV entschieden sich die beiden Mannschaften für die erste Variante. „So ein Spiel würde ich mir auch in Hockenheim wieder wünschen“, so Schmiedt: „Dass ab und zu die Funken fliegen, ist aber normal.“