Die Birkenauer Oberliga-Handballer schafften, was vorher wohl kaum einer für möglich gehalten hätte: Im Auswärtsspiel bei der SG Pforzheim/Eutingen, die bis dato den Platz an der Sonne für sich beanspruchte, boten die TSV-Herren eine starke Leistung und entführten durch das 27:27 (13:14)-Remis einen Punkt aus der Goldstadt.
Die Begegnung versprach bereits im Vorfeld einiges an Spannung. Die Birkenauer Mannschaft war beim letzten Spiel in Nussloch bereits baden gegangen. Die Gastgeber ihrerseits sinnten auf Wiedergutmachung, hatten sie sich doch am vergangenen Wochenende beim 27:27 in Großsachsen bereits einen Punktverlust erlaubt. Von Beginn an hellwach setzte Birkenau den entthronten Tabellenführer ständig unter Druck und legte auf 2:0 vor. Die Antwort der SG ließ jedoch nicht lange auf sich warten. So entwickelte sich ein munteres Spiel, bei dem sich keiner so recht absetzen konnte. In den Birkenauer Reihen bewies jeder Spieler Torgefährlichkeit und war für den Gegner somit schwer ausrechenbar. Der 9:11-Rückstand (21.) ließ die Mannschaft des Trainergespanns Peribonio/Kadel gänzlich unbeeindruckt. Gemeinsam mit dem super aufgelegten TSV-Torhüter Michael Denger verkürzte der Tabellensiebte bis zur Pause auf ein Tor.
Das Spielgeschehen änderte sich auch im zweiten Durchgang nicht. Die Gäste schossen zwar bald den Ausgleich, doch weiterhin konnte sich keine der Mannschaften distanzieren. Die Birkenauer Defensive arbeitete mittlerweile noch besser als zuvor und das Angriffsspiel verlief strukturiert. Schon jetzt deutete alles auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Schluss hin. Aus dem 20:20 machte Birkenau das 22:20. „In dieser Situation haben wir unsere Chance nicht genutzt, den Vorsprung weiter auszubauen“, so der zufriedene TSV-Trainer Tonci Peribonio.
Erneut glich Pforzheim wieder aus, es stand 25:25. Die Gastgeber witterten ihre Chance und gingen drei Minuten vor Ende selbst mit 27:25 in Führung. Es schien, als würde Pforzheim nun auf die Siegerstraße einbiegen. Doch weit gefehlt. Die Birkenauer Spieler wurden von ihren Trainern zum Gespräch gebeten. Die Abwehrumstellung sowie das erneute Einsetzen eines siebten Feldspielers im Angriff brachte den gewünschten Effekt. Trotz eines nicht verwerteten Strafwurfs erzielten die TSV-Herren zwei Tore und ließen keinen Gegentreffer mehr zu. Tonci Peribonio sprach von einem „goldenen Punkt, der für alle sehr überraschend kam.“ Als Siegesgarant nannte er neben Torwart Denger die Tatsache, dass jeder Spieler seiner Mannschaft seinen Teil zum Gelingen beigetragen hat. Um einer Mannschaft wie Pforzheim einen Punkt abzunehmen, muss eine Mannschaft auch als solche auftreten. Genaus dies hatten die Birkenauer mit Bravour gemacht.
TSV Birkenau: Denger (1.-50.), Fischer; Höhne 2, Fey 3, Spilger 7/3, Fremr 1, Varak 5, Schmitt, Hoffmann 2, Jost, Böhm 1, Lanci 3, Widmann 3