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Ende Januar 2009 hat Tonci Peribonio das Traineramt beim Handball-Oberligisten TSV Birkenau übernommen. Er war der dritte Trainer in dieser Saison nach Frank Denne und Peter Jano. Nachdem Birkenau mit einem Kraftakt und viel Glück den Abstieg am letzten Spieltag vermieden hat, sieht es in dieser Saison besser aus.

ECHO: Ein Jahr sind sie jetzt in Birkenau im Amt. Ihre Bilanz?

Tonci Peribonio: Für mich war es am Anfang relativ schwer. Ich habe damals sicher den Spielern nicht genug Druck gemacht, ich war ja bis zur Übernahme ein Teil der Mannschaft. Nach dem erneuten Trainerwechsel wollte ich eher in kleinen Schritten etwas verändern. Die Mannschaft war nach den Trainerwechseln sehr unsicher. In der neuen Saison hatten uns alle abgeschrieben, denn mit Tokur, Jano und Ritzert haben wir viel Erfahrung verloren. Ich hatte als Ersatz junge Leute im Kopf, denn ich wusste, dass diese sich in der ersten Mannschaft unbedingt beweisen wollten. Das Resultat kann sich sehen lassen. Wir spielen schönen, erfolgreichen Handball, können mit den guten Teams mithalten. Wir sind jung und entwickeln uns weiter, das spricht auch in der Zukunft für uns.

ECHO: Welche Veränderungen haben Sie zur neuen Saison vorgenommen?

Peribonio: Ich wollte verstärkt auf ein Jugendkonzept setzen anstatt auf etablierte Leistungsträger. Mit Simon Spilger und Gerrit Fey haben wir so zwei Führungsspieler bekommen, und auch Sascha Höhne entwickelt sich in diese Richtung. Auch die Veteranen wie Tomas Lanci spielen viel besser als vergangene Saison. Lanci hat mehr Selbstvertrauen bekommen; er bringt sich viel besser ein. Mit unseren Talenten harmoniert er gut. Es passt einfach.

ECHO: War es ein bewusster Verzicht auf etablierte Leistungsträger oder eher eine Entscheidung mit finanziellem Hintergrund?

Peribonio: Sicher gab es auch einen finanziellen Aspekt, dass wir auf die Jugend gesetzt haben. 2008 haben wir uns teuer verstärkt, und alle haben den sofortigen Wiederaufstieg erwartet. Dieses Jahr haben wir unseren Kernkader gehalten und diesen mit talentierten Spielern verstärkt – das hat sich ausgezahlt.

ECHO: Läuft es in dieser Saison so, wie Sie es erwartet haben?

Peribonio: Bis jetzt bin ich sehr zufrieden. Vielleicht hätten wir insgesamt drei Punkte mehr erzielen können, aber das ist Spekulation. Insgesamt sind wir auf einem guten Weg.

ECHO: Durch die Verletzung von Varak und die Sperre von Lanci gab es einen Umbruch. Wie haben Sie das wahrgenommen?

Peribonio: Wir hatten auf einmal keinen klassischen Rückraum mehr. Jeder unserer jungen Spieler wollte in dieser Zeit seine Chancen nutzen. Dass sich Simon Spilger und Gerrit Fey gleich als Führungsspieler etabliert haben, war gut. Wichtig war auch, dass Spieler wie Spilger, Fey, Höhne und Böhm nicht mit Angst, sondern unbekümmert aufgelaufen sind. Das Kämpferherz ist da gewesen. Das war die Phase, wo unsere junge Mannschaft erwachsen wurde. Jetzt sind wir in der glücklichen Situation, dass wir zwölf Spieler haben, denen ich am liebsten allen 60 Minuten Spielzeit geben würde.

ECHO: Müssen die Saisonziele nach oben verändert werden?

Peribonio:
Nein, wir bleiben dabei: Es geht um den Klassenerhalt. Wenn wir jetzt eine Serie starten und uns absetzen können – dann habe ich nichts dagegen, die Ziele nach oben zu korrigieren, auch wenn es mit dem Aufstiegskampf definitiv nichts wird. Momentan sind alle Mannschaften ab Platz fünf gefährdet, denn sechs Teams werden wohl absteigen.

ECHO: Wie sieht Ihr Nachwuchskonzept aus?

Peribonio: Wir haben in Birkenau eine Menge junger talentierter Spieler. Drei B-Jugendliche sollen im Sommer die Vorbereitung mit der ersten Mannschaft machen. Wir wollen unseren Talenten von Beginn an eine Perspektive in der ersten Mannschaft aufzeigen und sie an dieses Niveau heranführen. Eines unserer Probleme ist, dass die Reserve nur in der Kreisliga spielt. Die Landesliga wäre besser.

ECHO: Wie sind Ihre Pläne mit dem TSV für die nächste Saison?

Peribonio: Wir wollen den Kader halten und unser Jugendkonzept ausbauen. Birkenau soll in der Oberliga wieder oben mitspielen und mittelfristig in den Kampf um den Aufstieg in die Regionalliga eingreifen können. Wir müssen aber sehen, was im Verein möglich ist – sportlich wie finanziell. Am liebsten würde ich noch ein paar Talente aus der Region holen und diese beim TSV ausbilden.

Quelle: Echo-online.de

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