(msc) Lange Zeit sah es nach einer Überraschung aus, dann gab es aber doch das erwartete Endergebnis: Der TSV Birkenau besiegte den TV Knielingen nach einer umkämpften Begegnung mit 30:24.
Das freut auch Trainer Gabriel Schmiedt, der allen voran mit der zweiten Halbzeit seines Teams zufrieden sein durfte. Einige taktische und personelle Umstellungen sowie die gute konditionelle Grundlage waren wie in der Vorwoche gegen Hardheim der Schlüssel zum Heimsieg. „Die Vorbereitung war sehr zufriedenstellend“, beschrieb Coach Schmiedt mit Blick auf die gute Ausdauer seiner Jungs. Ein Wehmutstropfen gab es für die Falken aber: Jannik Schneider musste das Spielfeld vorzeitig mit einer Fußverletzung verlassen, humpelte gestützt auf Physiotherapeut Michael Fey und Abwehr-Hüne Matthias Conrad von der Platte. Zum Feiern stand zwar auch Schneider wieder bei seinen Mitspielern, der Fuß war allerdings nach wie vor verbunden. Die Matchwinner waren dagegen Neuzugang Nicolas Barrientos, der sich mit acht Toren auszeichnete und Keeper Eric Fremr, der in Halbzeit zwei nur sieben Tore bekam. „Eigentlich ist es echt ganz gut gelaufen – im Gegensatz zu letzter Woche, wo ich sechs Fahrkarten werfe“, lachte Barrientos: „So kann es weitergehen, darauf kann man aufbauen.“
Gleich den ersten Angriff der Gäste parierte Keeper Ruven Dietrich, auf der Gegenseite warf Schneider das 1:0 in die Maschen. Die Offensive fand ihren Kreisläufer, die Defensive hielt stand – eigentlich ein gutes Omen. So ging es dann auch erst einmal weiter, denn im zweiten Angriff der Knielinger Gäste ging der Arm des Schiedsrichter-Gespanns hoch – Zeitspiel. Der TVK musste abschließen und scheiterte erneut am Birkenauer Schlussmann. So hätte es weitergehen können, doch nach dem 4:2 von der Siebenmeter-Linie durch Jonas Böhm stotterte der TSV-Motor plötzlich.
Vorne versagten nun reihenweise die Nerven, hinten wurde es luftiger. Der Dank: Knielingen holte Tor um Tor auf, die Falken wurden dagegen zunehmend nervöser. Erst nach dem 5:4 des TVK gelang den Odenwäldern wieder ein Torerfolg – nach über drei Minuten, in denen es eine 0:3-Durststrecke zu erleiden galt. Das Aufatmen war deutlich zu spüren, doch herumreißen konnte Birkenau das Ruder noch nicht. Bezeichnend auch eine Szene in der 17. Minute: Der badische Vizemeister aus Birkenau ist ohne Druck im Angriff, Abstimmungsprobleme sorgen dann dafür, dass der Ball herrenlos über den Hallenboden rollt. Während TSV-Kapitän sich vergebens nach dem Spielgerät schmeißt, zieht der TVK zum Gegenstoß davon. Barrientos kam diesem aber nicht hinterher, da er über den am Boden liegenden Fey stolperte – und musste das 6:8 ebenfalls liegend mit ansehen. Ähnlich ging es die restliche Halbzeit, beim Seitenwechsel prangte so ein unerwartetes 13:17 von der Anzeigetafel.
Nach einer kurzen Besprechung standen die Falken bereits weit vor Ablauf der Pause wieder auf dem Feld – sie wollten es nun noch einmal wissen. Den ersten Versuch setzten sie zwar daneben, doch dann ging der muntere Torreigen los. Im eigenen Kasten hielt Fremr acht einhalb Minuten lang komplett dicht, auf der anderen Seite glichen Barrientos, Fey und Sascha Höhne zum 17:17 aus. „Wir haben 42 Minuten lang gut mitgehalten“, lobte Gäste-Trainer Erkan Öz seine Mannschaft dennoch für den starken Auftritt. Es entwickelte sich eine muntere Partie, in der Conrad mit einem Doppelpack auch den erneuten Rückstand wett machte und zur 20:19-Führung drehte. Dann ein Schock: Nach einem Duell blieb Schneider verletzt am Boden liegen, konnte nicht mehr weitermachen. Der fällige Siebenmeter für Knielingen landete aber sicher bei Fremr, auf der Gegenseite netzte Böhm zum 21:19 ein – der Durchbruch in dieser Partie. „Gerade für die zweite Halbzeit muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen“, hatte auch Schmiedt allen Grund zur Freude. Seine Falken ließen sich diese Gelegenheit dann auch nicht mehr nehmen und fuhren mit 30:24 die Punkte Nummer drei und vier ein.
TSV Birkenau:
R. Dietrich, Fremr; Höhne 4, Gutsche, Fey 2, Kümpel, Barrientos 8, Kinscherf 4, Böhm 6/3, S. Dietrich 2, Helbig, Schneider 2, Kleis, Conrad 2.
TV Knielingen:
Fuchs, Schucker; Borrmann 2, Ast 3, Hepperle, Estedt 3/2, Oberst 1, Montag, Hildenbrand 4, Tjart, Rabsch 2, Metzger 4, Schollmeyer 5, Hettich.
Bilder: Dr. Uwe Klein