(msc) Auswärts lief es bei den Falken des TSV Birkenau bisher alles andere als gut – doch gerade das kommende Partie in der Fremde macht dem Team aus Südhessen viel Mut. Im Odenwald-Derby geht es nämlich gegen den Oberliga-Absteiger SG Heddesheim. Auf dem Spiel stehen natürlich zwei Zähler in der Badenliga, aber eben auch eine ganze Menge Prestige. „Das ist irgendwie ein Standard-Spruch, aber es ist eben tatsächlich so“, bekennt auch TSV-Kapitän Gerrit Fey: „In einem Derby kann einfach alles passieren.“
Die Hoffnungen der Birkenauer sind dabei ironischer Weise auch mit den jüngsten Heimspielen verbunden. „In der Hermann-Sattler-Halle war die Situation ähnlich“, so Fey: „Wir hatten keine Anfahrt, aber waren auch nicht wirklich in unserer Heimhalle.“ Das ist vergleichbar mit dem Duell in Heddesheim. „Da werden hoffentlich auch viele Birkenauer Fans da sein, da der Anfahrtsweg minimal ist. Ich rechne mit einer vollen Halle und zwei großen Fanlagern.“
Doch nicht nur Fey selbst ist hochmotiviert, auch der Rest des Birkenauer Teams kann das Derby kaum erwarten. „Wir sind total gespannt“, sagt Fey: „Ich denke, das Spiel in Heddesheim kommt genau zum richtigen Zeitpunkt.“ Das verwundert nach den jüngsten Rückschlägen in der Fremde zwar, doch der Kapitän hat eine passende Erklärung parat. „Gerade nach den letzten Spielen sind wir hochmotiviert“, bestätigt er: „Im Derby ist es zudem eigentlich egal, wie angeschlagen man ist.“
Das Wort angeschlagen trifft den Nagel dabei allerdings auf den Kopf: Wirklich sorgenfrei ist Coach Gabriel Schmiedt nämlich nicht. Einige Spieler schleppen sich seit Wochen mit Blessuren durch die Partien, immer wieder musste Schmiedt auf Leistungsträger verzichten. Auch dieses Mal wird eine Stütze definitiv ausfallen: Keeper Ruven Dietrich. „Ruven konnte bereits am Donnerstag nicht trainieren, am Samstag wurde dann klar, dass sein Fieber einen Einsatz verhindert“, weiß Fey. Die Falken haben aber noch ein Ass im Ärmel. Neben Eric Fremr wird sich Nils Heckmann das Birkenauer Trikot wieder überstreifen.
Der betonte bereits bei seinem Abschied im Sommer, dass er bei Notfällen jederzeit einspringen werde – und hält nun selbstverständlich Wort. Einen Nachteil aufgrund der schwierigen Personallage und des suboptimalen Starts in die Runde sehen die Falken dabei nicht. „Wir sind ganz anders als erwartet in die Saison gestartet“, gibt Kapitän Fey offen zu. Rang sieben zum jetzigen Zeitpunkt war zwar nicht kalkuliert, ist unter den erschwerten Bedingungen allerdings zumindest erklärbar.
Zumal auch der Rivale aus Heddesheim sich das erste Saison-Drittel sicherlich anders vorgestellt hatte. „Sie sind auch nicht wirklich gut gestartet“, erkennt Fey. Einen Platz vor den Falken, sieben Minuspunkte in acht Partien – nicht zwingend die Bilanz eines Titelaspiranten. Daher gilt: Das Derby kann auch zum Wendepunkt der Saison werden. „Beide liegen aktuell hinter ihren Erwartungen zurück und wollen das schnellstmöglich korrigieren“, ist sich Fey sicher: „Ich vermute es wird ein Duell auf Augenhöhe.“
Foto: Dr. Uwe Klein