(msc) Der neue Übungsleiter des TSV Birkenau war letztendlich genauso überrascht über die schnelle Lösung, wie der Rest des Vereins. „Das hat sich relativ schnell ergeben“, schmunzelt er und ergänzt: „Ich bin sehr gespannt auf diese Aufgabe.“ Axel Buschsieper, der lange Jahre in der zweiten Bundesliga aktiv war und zuletzt beim SV Erbach in der Bezirksoberliga trainiert hatte übernimmt den Odenwälder Traditionsverein. „Es ist schon eine komische Situation, da ich die Mannschaft noch gar nicht live gesehen habe“, so der künftige Falken-Trainer: „Aber ich schaue mir gerade die bereits absolvierten Spiele auf Video an.“

Ein wenig Zeit hat Buschsieper noch, bis er in der Verantwortung ist – denn er wird erst um die Weihnachtszeit beim TSV einsteigen. Der Grund: Er wird zuvor zum dritten Mal Vater. „Deswegen werde ich erstmal passiv dabei sein, bis das Kind dann da ist“, erklärt der neue Coach den Plan: „Auch wenn ich zugebe, dass es sehr verlockend ist, direkt loszulegen – aber die Familie geht vor.“ Trotz der Unterstützung für seine Frau ist er aber auch in die Geschicke der Birkenauer bereits involviert. Gestern Abend hat der Verein den Coach seiner Mannschaft präsentiert, danach saß Buschsieper mit Interimstrainer Jan Fremr zusammen und hat erste Trainingsinhalte abgestimmt.

„Ich habe zugesagt, obwohl ich außer Matthias Conrad keinen persönlich kenne“, so Buschsieper: Matze wohnt 150 Meter Luftlinie entfernt von mir und wir haben auch gemeinsam gespielt.“ Vor das restliche Team ist es allerdings ein kompletter Neuanfang – und genau darauf bauen die Falken auch. „Ich weiß nicht was vor mir war und will das auch nicht beurteilen“, so Buschsieper: „Aber klar ist, dass ich keinen Abstiegskandidaten übernehme. Mit 8:8 ist noch gar nichts verloren und ich habe auch schon viele gute Grundlagen erkannt.“ Für den TSV-Trainer steht fest: „Es ist in den letzten fünf, sechs Jahren gut gearbeitet worden, ich will darauf aufbauen. Man muss das Rad ja nicht neu erfinden.“

Diese gilt es jetzt, endlich wieder in regelmäßige Siege umzumünzen. „Wenn die Jungs es schaffen, kleinere Sachen etwas anders zu machen, können wir dadurch schon wieder erfolgreich sein“, weiß der neue Coach: „Dazu kann ich der Impulsgeber sein.“ Die Auslegung, wie Buschsieper mit den Südhessen spielen will, ist dabei nicht nur vielversprechend, sondern auch attraktiv für die Zuschauer. „Wir sind auf jeder Position doppelt besetzt, dass heißt: Wir können 60 Minuten lang durchrennen“, lässt er eine temporeiche Philosophie durchblicken: „Ich will die Abwehr etwas offensiver gestalten und erhoffe mir dadurch auch acht bis zehn Kontertore oder Treffer durch eine schnelle Mitte im Spiel. Das sind Tore, die dem Gegner wehtun, uns aber Kraft sparen können.“

Das dieses Vorhaben und die neuen Abläufe auch etwas Zeit benötigen werden, weiß er. „Das kann für den ein oder anderen eine Umstellung werden“, bestätigt Buschsieper. Doch er ist und bleibt höchst optimistisch bei seinem Weg: „Ich denke aber, diese Umstellung wird sich auf Dauer rentieren.“ Das erhofft er sich auch von seinem Engagement bei den Falken. „Eigentlich wollte ich nach meiner Station in Erbach erstmal etwas weniger machen und eine Weile reflektieren“, erklärt Buschsieper: „Aber der TSV Birkenau ist für mich eine große Chance, im Badischen Handball einen Fuß in die Tür zu bekommen. Das war einfach extrem verlockend.“

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