(msc) Die Stimmung beim Rundenabschluss des TSV Birkenau war bestens. Die Falken gewannen kurz zuvor mit 35:29 beim TV 1892 Friedrichsfeld Handball und sicherte sich so im letzten Spiel der Saison zumindest ein Zwischenziel – das positive Punktekonto. Dieses ambitionierte Vorhaben hatte Coach Axel Buschsieper vor den schweren Wochen gegen die Topteams ausgegeben und unter dem Strich auch ausgeführt. „Das ist ja auch in Erfüllung gegangen“, freute sich Buschsieper über die Prognose: „Wir gehen mit einem Sieg und einem guten Gefühl in die Sommerpause – das war mir wichtig.“ Der TSV belegt in der Endabrechnung somit Platz sechs und kann wieder neue Kraft sammeln, um im nächsten Jahr eine störungsfreiere und bessere Runde zu spielen.
Das Pech der aktuellen Runde blieb den Südhessen indes auch im abschließenden Spiel erhalten. Neben den bereits bekannten Ausfällen musste Buschsieper auch auf Phillip Kinscherf verzichten, in der Partie verletzte sich dann zudem Sascha Höhne. „Inzwischen hat es mehr als die Hälfte unserer Stammspieler erwischt“, wusste der Coach, der dem Ganzen aber auch etwas Gutes abgewinnen kann: „Andere übernehmen inzwischen die Verantwortung und machen das auch gut.“ Die bereits gesicherten Friedrichsfelder machten ihre Sache allerdings ebenfalls gut. Nach dem bereits sicheren Klassenerhalt konnte der Vorletzte frei aufspielen, erarbeitete sich so auch ein Sechs-Tore-Polster. „Die ersten 20 Minuten von uns waren mies“, haderte auch Buschsieper: „da haben sie mit unsere Abwehr gemacht, was sie wollten.“
Das konnten die Odenwälder auf keinen Fall auf sich sitzen lassen. Buschsieper reagierte, schraubte an der Taktik herum und sein Team lief wieder rund. „Wir haben zwei, drei Dinge geändert, dann funktionierte es ganz gut mit der aggressiven Abwehr.“ Bis zur Pause kamen die Gäste aus Birkenau auf 14:15 heran, im zweiten Abschnitt übernahmen sie dann vor allem gegen Spielende immer mehr das Heft des Handelns in die Hand. „Marian Kleis hat fast durchgespielt auf der Mittelposition, Niklas Zehrbach war oft im Angriff unterwegs, Erik Fremr im Tor – die haben alle super gespielt. Auch Jan-Niklas Weis und Niclas Jöst konnte ich 15, 20 Minuten Spielzeit geben.“, so Buschsieper: „Gerade bei den Jungen hoffe ich, dass sie jetzt heiß sind und in der Vorbereitung auf die nächste Runde angreifen. Es ist wichtig, auch ein paar Alternativen zu haben.“
Diese Überzeugung verwundert nach der Verletzungsmisere der aktuellen Spielzeit kaum. Bevor die Falken allerdings in die Saison 2018/2019 starten, ist nun erst einmal die Zeit für etwas Ruhe gekommen. „Wir schalten jetzt mal für sieben Wochen komplett ab und bekommen den Kopf frei“, erklärte Buschsieper. Danach will er die Grundlage für eine erfolgreiche Saison legen. „Wir werden ein paar Dinge anders machen, als das in den vergangenen Jahren der Fall war“, so der Coach. Das ist allerdings Zukunftsmusik. Der sechste Rang in einer turbulenten und nicht immer einfachen Saison ist dagegen seit dem Schlusspfiff in Friedrichsfeld Vergangenheit.
TV Friedrichsfeld:
Kolander, Schemenauer; Hindenberger 2, Schubert 5, Daunke 2, Rüffer 2, Wingendorf 3, Schlupp, Lierz 13/2, Veith, Adam, Stiepani 1, Eberlein, Kirchler 1.
TSV Birkenau:
R. Dietrich, Fremr; Höhne 1, Gutsche 1, Weis 1, Jöst, Barrientos 7, Böhm 9/1, S. Dietrich 6, Zehrbach 1, Helbig 2, Schneider, Kleis 6/2, Conrad 1.