Gute Nerven benötigten die Zuschauer am Samstag Abend in der Ketscher Neurotthalle, in der die Schützlinge vom verhinderten TSV Coach Frank Jöst ihre Visitenkarte abgaben und eine wahre Abwehrschlacht hauchdünn mit 17:16 für sich entscheiden konnte.
Bereits zu Beginn ließen beide Abwehrreihen ihrem Gegner kaum Platz zum Spielaufbau und wenn eine Wurfmöglichkeit erspielt wurde, waren die Keeper von beiden Seiten meist auf dem richtigen Posten. So stand es nach 24 Spielminuten ausgeglichen 7:7. Durch den sicheren Strafwurfschützen Christian Heinrich und dem stark aufspielenden Jan-Niklas Weis konnten sich die Birkenauer Gäste zur Halbzeit knapp auf 11:9 absetzen.
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein wahrer Krimi. Die Ketscher Hausherren wollten das Spiel unbedingt zu ihren Gunsten drehen und die dezimierten Birkenauer, die ohne Routinier Dominik Roth und die beiden Youngster Marvin Brock und Marius Ott auskommen mussten, kämpften unermüdlich, um die knappe Führung weiter zu behaupten. In der 44. Minute gelang den Gastgebern der 14:14 Ausgleich. Die Spannung war förmlich greifbar und beiden Teams gelang sage und schreibe 12 Spielminuten kein Treffer. Erst Heinrich erlöste die Gäste vom Punkt zur wiederum hauchdünnen Führung, die Ketsch postwendend wieder egalisierte. Durch einen Doppelschlag vom immer wieder anrennenden Christian Heinrich zum 17:15 für die kleinen Falken war eine kleine Vorentscheidung gefallen. Ketsch gab sich noch nicht geschlagen, doch TSV Keeper Scheible parierte in der Schlußphase bravourös und mehr als der Anschlußtreffer zum 17:16 Endstand wollte den Hausherren nicht mehr gelingen.
Die von Jöst-Vertreter Philip Attrot ersatzgeschwächte aber gut eingestellte Mannschaft, in der Jann Hohl von der TSV A-Jugend debütierte, zeigte in diesem Krimi wahrlich Moral und sicherte sich vielleicht etwas unerwartet aber verdient die beiden Auswärtspunkte.
TSV Birkenau:
Scheible und Fritsche; Weis (4), Jöst (1), Heinrich (8/6), Hoffmann (1), Platzer (3), Hartkopp M. Spilger, May, Hohl, O. Brock, Braun.
Bericht: Timo Fritsche
Bilder: Mathias Brock