(msc) Der TSV Birkenau hatte die Gelegenheit, sich mit einem Sieg bei der SG Stutensee-Weingarten gemeinsam mit Heidelsheim/Helmsheim an die Tabellenspitze zu ballern – doch am Ende reichte eine späte Aufholjagd nicht mehr, um die knappe 29:30-Niederlage abzuwenden. „Wir haben viel zu viele freie Chancen verworfen, hatten ein paar technische Fehler und waren in der Abwehr immer mal wieder einen Schritt zu spät“, hat sich Trainer Axel Buschsieper bereits auf Spurensuche gemacht: „Stutensee hatte ein ganz gutes Spiel, wir ein ganz schlechtes – dann verliert man eben.“ Trotzdem ist für die Falken noch keine Trauerstimmung angesagt. „Das ist kein Beinbruch“, bestätigt Buschsieper, gibt aber auch zu: „Natürlich sind wir jetzt alle enttäuscht.“
Dass sie den Gegner unterschätzen würden, konnte man den Falken definitiv nicht nachsagen – dafür sorgten sie bereits in den ersten fünf Minuten: Mit einem Feuerwerk fing das TSV-Team an, ging direkt mit 4:0 in Führung. Zweimal Marian Kleis, zweimal Phillip Kinscherf – die SG Stutensee-Weingarten war bedient und musste nun liefern. Genau das taten sie auch, nach zwölf Minuten stand es also wieder 7:7. Kurzzeitig führten die Hausherren sogar, ehe sich die Südhessen wieder drauf und dran machten, davon zu ziehen. Aus dem 8:9 wurde ein 11:9, vier Minuten vor der Pause zeigte Sascha Höhne vom Siebenmeterstrich keine Nerven und netzte zum 15:12 ein. „Wir haben immer wieder aufblitzen lassen, dass es anders geht bei uns“, analysierte Buschsieper. Das einzige Manko: Es reichte nicht, um wirklich einen Unterschied ausmachen zu können. Stutensee-Weingarten kam mit drei Toren in Folge wieder auf 15:16 heran, nahm die Auszeit und hatte bei 21 Sekunden Restspielzeit in der ersten Hälfte sogar die Gelegenheit noch auszugleichen – scheiterte aber.
Der Blick in der Pause ging zumindest bei den Birkenauer Fans nach Oftersheim, wo der Tabellenführer aus Heidelsheim nicht nur zu Gast war, sondern auch mit drei Toren zurücklag und gerade um den Anschluss kämpfte. Die Spieler und der Coach wagten indes keinen Blick auf die Parallelpartie. Der Fokus lag weiter auf der eigenen Mannschaft – denn die zeigte ähnliche Probleme wie die Heidelsheimer, die am Ende immerhin noch einen Zähler mitnehmen konnten. Aus der Birkenauer Führung wurde recht schnell ebenfalls ein Zwei-Tore-Rückstand. In die Schlussviertelstunde ging es für die Falken sogar mit einem Vier-Treffer-Defizit – alles andere als leicht, was der Buschsieper-Sieben als Aufgabe vor der Brust stand. Und der widmete sich sein Team mit voller Kraft: Mit Vollgas-Handball kämpfte sich der TSV auf 26:27 heran, die letzten fünf Minuten konnten nun zum großen Finale der Aufholjagd werden – doch die SG Stutensee-Weingarten hatte etwas dagegen. „Wir haben es bis zum Schluss geschafft, das Spiel offen zu halten“, konnte der Coach der 29:30-Niederlage dennoch etwas abgewinnen. Letztlich musste aber auch er zugeben: „In der entscheidenden Phase haben wir das Ruder aber nicht rumreißen können, sondern haben die gleichen Fehler gemacht.“
TSV Birkenau
Fremr, Stamm; Höhne (2/1), Gutsche, Fey, Kümpel (2), Kinscherf (5), Böhm (6), Dietrich (4), Jöst, Zehrbach (1), Weis, Demiryol, Kleis (9).