Positives Turnier-Fazit

(msc) Es war das erste große Highlight der Handball-Saison – zumindest in der Region: Während die Deutsche Nationalmannschaft bei der Heim-WM Vollgas gab, zauberten acht Teams in Birkenau beim BWT-Cup ebenfalls ein ordentliches Tempo aufs Parkett. Mit dem TV Großwallstadt war sogar ein Zweitligist am Start, darüber hinaus fünf Drittligisten und die beiden regionalen Badenligisten aus Viernheim und Birkenau. Einer der wichtigsten Bausteine für dieses Turnier war dabei indes der Namensgeber BWT, dessen Augenmerk bewusst nicht nur auf dem ganz großen Sport liegt. „Neben den großen Sponsorings ist es uns wichtig, auch regional vertreten zu sein“, erklärt Kathrin Kunze von BWT. Die SG Leutershausen, die den österreichischen Wassertechnologie-Konzern als Sponsor auf der Brust trägt, nutzte das Turnier dabei gleich, um einige taktische Varianten auszuprobieren. „Wir haben das Sieben-gegen-Sechs vierzig Minuten komplett durch gespielt und das sehr gut gemacht mit nur wenigen Fehlern“, analysierte Coach Frank Schmidt die Finalpartie.

Nicht zuletzt war es aber auch ein großes Wiedersehen. Alle Teams haben zahlreiche Spieler in ihren Reihen, die bereits auf beiden Seiten gespielt haben. Schmidt selbst traf auf den TSV Amicita Viernheim, bei dem er zuvor lange Zeit als Trainer an der Seitenlinie stand. Philipp Müller, aktuell Spieler und Interimscoach bei der SG Nußloch, trug ebenfalls lange das rot-weiße Trikot. „Ein paar Spiele in kurzer Zeit gegen relativ hochklassige Gegner – das ergibt dann schon Sinn“, war das Turnier für ihn ein voller Erfolg. Ein anderer Spieler machte vor der Saison genau den umgekehrten Weg: Gianluca Pauli. Der Außen der Roten Teufel lobt vor allem die vielen Derbys beim BWT-Cup: „Das ist ein Traum für die Region.“ Für einen Spieler gab es dabei ein ganz besonderes Wiedersehen: Der ehemalige Nationalspieler Michael Spatz stand im Diensten des TV Großwallstadt auf der Platte. Er hat das Handball spielen in Birkenau einst angefangen. „Mit dem Tag insgesamt können wir auf jeden Fall zufrieden sein“, sagte er zu seiner Rückkehr und dem dritten Platz in der Endabrechnung: „Es macht immer Spaß, wenn man wieder in der Heimat ist, da trifft man immer den ein oder anderen Bekannten.“

Sein Ex-Verein Birkenau zeigte ebenfalls ansprechende Leistungen. Zwar wurde es am Ende erwartungsgemäß nur Platz vier in der Gruppe und das Vorrunden-Aus, doch die Falken bewiesen spielerisch gegen die zwei Klassen höher spielenden Gegner ihre Reife. Gegen die SG Nußloch gab es eine akzeptable 12:18-Niederlage, der spätere Zweite Rhein-Neckar Löwen II setzte sich sogar nur mit fünf Toren und einem 20:15 gegen die Hausherren durch und im abschließenden Duell gegen den TV Germania Großwallstadt schnupperte das Team von Axel Buschsieper sogar an der Überraschung, musste sich nur um Haaresbreite mit 18:19 geschlagen geben. „Ich bin super zufrieden, es ist mir sehr wichtig, dass wir gegen alle Teams mitgehalten haben und keine Klatsche bekommen haben“, zieht Buschsieper ein positives Fazit: „Gerade für die jüngeren Spieler sind Duelle mit Christian Zeitz und Co natürlich etwas besonderes.“ Und die bekamen einmal mehr viele Spielanteile. „Alle haben ihre Zeit auf der Platte bekommen und wir haben uns ziemlich gut verkauft – auch wenn wir auf drei wichtige Spieler verzichten musste“, so der Falken-Trainer, der diese Art der Wintervorbereitung sehr zu schätzen weiß: „Die Möglichkeit, sich an besseren Mannschaften zu messen und das auch noch zu Hause nehmen wir dankend an.“

Am Ende schloss sich dann auch der Kreis, denn der Sieger des BWT-Cups war letztlich auch die von BWT gesponserte SG Leutershausen. „Der SGL haben wir als deren Hauptsponsor besonders die Daumen gedrückt“, gab auch Kunze zu: „Umso mehr freuen wir uns mit ihnen über den Turniersieg.“ Auch die Organisation bekam Lob ab. Unter anderem auch aus den eigenen Reihen. „Das war top organisiert, das haben alle Spieler, Beteiligten und hoffentlich auch die Zuschauer so wahrgenommen“, bekam TSV-Coach Buschsieper positive Rückmeldungen: „Ein großes Kompliment von mir und auch im Namen der Mannschaft.“

Bilder: Mathias Brock

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