Es war ein gebrauchter Tag. Zwar konnte Marius Walter, der Schlussmann der Badenliga-Handballer des TSV Birkenau, noch den letzten Ball, der auf sein Gehäuse flog, halten und so Schlimmeres verhindern, mit einem Punktverlust beim Tabellenletzten hatte bei den Falken aber wirklich niemand gerechnet. So spielte man gegen die zweite Mannschaft der SG Leutershausen am Samstagabend in der Heinrich-Beck-Halle 38:38-Unentschieden – ein Ergebnis, das eigentlich überhaupt nicht in den bisherigen Saisonverlauf beider Mannschaften passt. Und große Enttäuschung auslöste.

Kurios ist nämlich, dass der Aufsteiger von der Bergstraße trotz seines schlechten Punkte-Verhältnisses die beste Deckung der Liga stellte und nun satte 38 Gegentore in einem Spiel hinnehmen musste. Und trotzdem reichte es nicht für einen Auswärtssieg der Falken. „Man kann bei uns schon von einem Kollektiv-Versagen in der Abwehr sprechen“, sagte Axel Buschsieper. Der TSV-Trainer war schwer enttäuscht, hatte sein Team in den vergangenen Wochen doch ansprechende Leistungen gezeigt und sich stetig von Spiel zu Spiel gesteigert. Diesmal klappte defensiv einfach gar nichts – die Falken versuchten jegliche Deckungsvarianten, bekamen aber nie den Zugriff in der Abwehr. Dass Defensiv-Chef Matthias Conrad zuhause krank im Bett lag und fehlte, war deutlich zu merken, ließ der Trainer aber nicht als Ausrede gelten: „Jeder von uns muss den Anspruch haben, so aufzutreten, dass wir hier gewinnen.“

Nun müssen die Falken also den nächsten Dämpfer einstecken. „Das Spiel hat mich an den Saisonauftakt bei der HG Oftersheim/Schwetzingen II erinnert“, sagte Buschsieper: „Auch dort haben wir zu keinem Zeitpunkt ins Spiel gefunden.“ Letztendlich gab es auch damals eine Punkteteilung und satte 36 Gegentore. Es war wieder ein deutlicher Rückschritt.

Doch wie sind diese Leistungs-Schwankungen zu erklären? „Wir lassen uns von Misserfolgen einfach zu leicht runterziehen“, sagte Buschsieper. Ihm fehlte die gegenseitige Unterstützung in der Deckung, er vermisste ein Team, das im Verbund Abwehr spielt. „Wir haben Leutershausen nicht unterschätzt, aber sie haben sich in jeden Ball geworfen und hätten am Ende sogar einen Sieg verdient gehabt“, sagte der Trainer. 

Es gab also doch noch einen positiven Aspekt an diesem Abend: Man konnte sich über einen glücklichen Punkt an einem verkorksten Abend freuen. 

TSV Birkenau:
Peter, Werner; Kleis (9/1), Fey (7), Böhm (6), Gutsche (5), Kinscherf (4), Zehrbach (2), Höhne (2), Dietrich (1), Brock (1), Spindler (1), Spilger, Barrientos.

Bild: Simon Hofmann

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