Gerrit Fey kam aus dem Strahlen nicht mehr heraus. Der Spielführer der Badenliga-Handballer des TSV Birkenau freute sich nach dem Abpfiff am späten Samstagabend wie ein Honigkuchenpferd; und er hatte viele Gründe. Gemeinsam mit seinen Kollegen hatte er gerade auch das zweite Derby innerhalb von zwei Wochen erfolgreich gestaltet, mit 36:33 kämpften die Falken den TSV Viernheim in der Langenberg Sporthalle nieder. Der Schock, dass Trainer Axel Buschsieper noch Anfang der vergangenen Woche sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niederlegen musste, schien überwunden – der TSV Birkenau bleibt zuhause weiterhin ungeschlagen und erlebte einen weiteren emotionalen Höhepunkt in der letzten Begegnung des Kalenderjahres. Es war ein Erfolg für die Fans, aber sicherlich auch für Coach Buschsieper.
„Genau für solche Momente spielen wir Handball“, sagte Fey. Er herzte seine Kollegen noch auf dem Spielfeld und freute sich darüber, dass sein Team nun mit 18:8-Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz überwintern wird. Lediglich der TV Knielingen hat aktuell noch weniger Minuspunkte, nämlich fünf: „Das war Derby, Emotionen und Kampf pur.“ Der Kapitän bekräftigte, dass man es schaffte, genau das umzusetzen, was man sich in der Trainingswoche ausgedacht hatte. Schließlich leitet aktuell Sascha Höhne, der spielende Trainer der Falken, die Geschicke an der Seitenlinie gemeinsam mit Jan Fremr und Sebastian Brehm. „Es war das erwartet spannende Spiel bis zum Schluss und ein zudem sehr faires Derby“, sagte Höhne: „Wir haben uns für eine super Hinrunde selbst belohnt.“ Mitte der zweiten Spielhälfte schaffte es der TSV Birkenau, weil man unter anderem die Abwehr umstellte, sich eine Führung, die bis zum Ende halten sollte, herauszuspielen. Im Angriff machte man das Spiel breit und kam immer wieder über die Halbpositionen zum Torerfolg. Fey strahlte weiter: „Ich bin einfach glücklich, dass jeder seinen Teil zu diesem Derbysieg beigetragen hat. Wir sind ein Team.“ Als beste Torschützen ragten diesmal Marian Kleis und Jonas Böhm mit jeweils acht Treffern heraus, Fey selbst netzte viermal.
Die Viernheimer Mannschaft, die in den vergangenen Wochen ansteigende Form vorweisen konnte, musste durch diese Niederlage einen Dämpfer vor dem Weihnachtsfest einstecken. Mit 12:12-Zählern steckt das Team, das von Christian Müller trainiert wird, im Mittelfeld der Badenliga-Rangliste fest. Die Falken haben es hingegen geschafft, ihre überragende Hinrunde zu krönen und im mittlerweile achten Spiel in Folge ungeschlagen zu bleiben. Fey sagte abschließend: „Wir wollten diesen Sieg einfach etwas mehr.“ Dann verabschiedete er sich in eine lange Party-Nacht.
TSV Birkenau:
Walter, Fremr; Zehrbach, Conrad, Kinscherf, Kleis (8/3), Böhm (8), Spilger (5), Fey (4), Barrientos (4), Dietrich (4), Gutsche (3), Brock.
Bild: Mathias Brock