Zuhause hui, auswärts pfui. So – oder so ähnlich – könnte man die aktuelle Form der Badenliga-Handballer des TV Friedrichsfeld beschreiben. Die Falken des TSV Birkenau sind also gewarnt, weil sie genau wissen, was am Samstagabend, wenn man um 19 Uhr in der Friedrichsfelder Lilli-Gräber-Halle gastiert, auf sie zukommt. Dort herrscht nämlich absolutes Harzverbot. Eine Situation, mit der man als Handballer erstmal klar kommen muss, weil man es einfach gewohnt ist, das Spielgerät tagtäglich mit Hilfe des Haftmittels durch die Gegend zu schmeißen. Das fällt nun weg.
„Ich erwarte deshalb ein schweres Auswärtsspiel“, sagt Sascha Höhne. Der Spielertrainer der Falken weiß, welche Umstellung auf sein Team zukommt – trainiert wurde in Birkenau deshalb die vergangene Woche konsequent ohne Harz. Er erklärt: „Wir lassen es weg, damit wir uns schonmal an den Ball gewöhnen können.“
Schließlich hatten die Teams, die in dieser Saison die Reise nach Friedrichsfeld angetreten waren, Probleme damit. Alle acht Heimspiele konnte der TVF, der von Marco Dubois trainiert wird, gewinnen – unter anderem schlug man die Topteams aus Knielingen oder Heddesheim. Weil es aber auswärts eher mittelmäßig läuft, steht Friedrichsfeld aktuell auf dem sechsten Platz im Mittelfeld der Badenliga-Tabelle. Ob die Falken – die weiterhin ganz oben im Tableau stehen – das erste Team dieser Saison sein werden, das Punkte aus der Lilli-Gräber-Halle entführen kann?
„Ich hoffe, dass unsere Zuschauer anerkennen, dass die Mannschaft einen tollen Lauf hat und sie in der Halle lautstark anfeuern“, sagt Sebastian Brehm. Der Sportliche Leiter wünscht sich generell mehr Unterstützung von den Rängen: „Wir spielen begeisternden Handball – die Mannschaft würde sich sehr freuen, wenn sich die positive Stimmung auch auf die Tribüne übertragen würde.“ Schließlich sind die Falken mittlerweile sportlich kaum aufzuhalten – seit der Niederlage im Oktober in Knielingen hat man nun elf Spiele nicht mehr verloren, die vergangenen sechs Begegnungen wurden zudem alle gewonnen. Zu gern würde man die Erfolgsgeschichte in Friedrichsfeld weiterschreiben.
„Unser Fokus liegt wirklich auf der Abwehr“, sagt Höhne: „Denn vorne müssen wir geduldig spielen, dürfen uns nicht so viele Würfe aus dem Rückraum nehmen, weil das wird ohne Harz nicht gerade einfach.“ Erfolgscoach Höhne, der diesmal nur auf Außenspieler Simon Spilger, der aus beruflichen Gründen fehlt, verzichten muss, weiß, wovon er spricht. Schließlich musste Birkenau im vergangen Jahr in Friedrichsfeld eine bittere Niederlage einstecken – er erinnert sich aber auch noch an Spiele dort, als man beide Punkte mit nach Hause nehmen durfte. Höhne: „Wir wissen, dass wir auch dort gewinnen können. Und das ist auch das Ziel – die Mannschaft ist voll fokussiert.“
Samstag, 19 Uhr: TV Friedrichsfeld – Falken.
Bild: Mathias Brock