Die kleinen Falken des TSV Birkenau sind als Aufsteiger durchaus in der Handball Landesliga angekommen und sind kein Punktelieferant, doch wie bereits in Königshofen zahlten die Schützlinge von TSV Coach Frank Jöst auch am vergangenen Samstag bei der 31:28 Niederlage in Malschenberg Lehrgeld. Gerade in der Ferne fehlt den TSV 1b Mannen in manchen Situationen scheinbar die nötige Kaltschnäuzigkeit bzw. letzte Konsequenz, um in solchen Spielen wie jenes im Kraichgau Zählbares mit nach Hause nehmen zu können.

Die Gäste, bei denen Rechtsaußen Marius Ott sein Debüt nach der Rückkehr gab, begannen furios und führten nach 7 Minuten 2:7. Die Hausherren hatten damit vermutlich nicht gerechnet und hatten mit der hervorragenden Offensive der Gäste ihre Mühe. Vor allem den Birkenauer Dauerbrenner im linken Rückraum Christian Heinrich bekamen die Gastgeber in der ersten Hälfte überhaupt nicht in den Griff. Er erzielte in den ersten 30 Minuten bereits grandiose 10 Treffer. Auch die Birkenauer Defensive packte im ersten Abschnitt beherzt zu und zwang die Malschenberger zu Fehlern, die die TSV 1b mit schnellem Spiel zu nutzen wusste. Malschenberg wirkte bis zur 15. Spielminute etwas ratlos, kam dann aber auch besser ins Spiel und erzielte seinerseits in der generell torreichen ersten Halbzeit einfache Treffer, kam aber noch nicht an die stark aufspielenden Falken heran. Über die Spielstände 7:11 und 11:15 gingen die Odenwälder Gäste mit einer 14:18 Führung in die Kabine.

Der zweite Abschnitt verlief dann nicht mehr nach dem Geschmack der kleinen Falken. Denn Malschenberg stellte die Defensive um und bekam so den Birkenauer Angriffswirbel, vor allem die überragenden Torschützen Christian Heinrich und Marvin Brock, besser in den Griff. So schmolz das 4 Tore Polster der Gäste binnen weniger Minuten nach Anpfiff in die zweite Hälfte auf 17:18. Auch die Offensive der Hausherren zeigte sich nun verbessert und fand durch ihre körperliche Überlegenheit immer wieder Lücken im Birkenauer Deckungsverband. Dies führte zu mehr Torerfolgen der Germania bzw. zu mehr Zeitstrafen bei den Gästen. Beim 19:19 nach 40 Spielminuten war der Ausgleich erstmals hergestellt. Jetzt begann für die Gäste ein Kampfspiel, denn die Leichtigkeit aus dem ersten Abschnitt konnten die kleinen Falken nicht mehr aufgreifen. Die Jöst-Schützlinge mussten für jeden Treffer ackern, während die Malschenberger nun befreiter aufspielten. Nach dem 22:22 musste der an diesem Abend etwas glücklose Jan-Niklas Weis nach seiner dritten Zeitstrafe den roten Karton der Unparteiischen hinnehmen. Ab diesem Zeitpunkt konnten die Gäste keine Führung mehr erspielen und leisteten sich zusätzlich mehrere Fehlwürfe aus aussichtsreichen Wurfsituationen. Das nutzten die Hausherren und konnten sich von 25:25 auf 28:25 absetzen (52.). Die kleinen Falken kämpften, hatten aber gegen die robusten Gastgeber keine passende Antwort mehr parat. Routinier Axel Hartkopp verkürzte auf 30:28 und mit der Schlusssirene erzielte Malschenberg den 31:28 Endstand. Die Germania war sichtlich erleichtert, das Spiel noch zu ihren Gunsten gedreht zu haben, während die kleinen Falken wieder mit einer vergebenen Chance auf Big Points in der Ferne haderten. Aus solchen Spielen kann der Landesliga-Neuling nur lernen und hat nun die beiden wichtigen Heimspiele gegen den SV Waldhof und den TSV Buchen vor der Brust.

TSV Birkenau:
Scheible und Fritsche im Tor; Hartkopp (1), Ott (2), Heinrich (13/5), Roth (1), Weis (1), M. Brock (7), May (3), Jöst, Baumann, O. Brock, Platzer und Weigold.

Bericht: Timo Fritsche
Bild: Mathias Brock

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