Der TSV Birkenau findet sich nach der 29:36 Niederlage gegen die SG H2Ku Herrenberg auf dem 12. Tabellenplatz- und damit einem Abstiegsplatz wieder.
Durch die gerade wieder einmal geänderten Corona Regeln durften Zuschauer nur mit der 2G+ Regel in die Langenberghalle, was die geringe Anzahl von 90 auch etwas erklärte. Diejenigen die gekommen waren, erkannten allerdings viele Parallelen zu den Spielen im vergangenen Jahr. So lag der TSV bis zur Halbzeit einmal mehr auf Augenhöhe mit dem Gegner aus dem Rems Murr Kreis. Aus einem bereits unnötigen 16:17 Halbzeit Rückstand – nachdem man die gesamte erste Hälfte geführt hatte- wurde innerhalb von 10 Minuten ein 20:25, was fast schon wieder eine Vorentscheidung bedeutete. Am Ende standen zudem erneut 36 Gegentore gegen einen keineswegs übermächtigen Gegner auf der Anzeigetafel, ein weiterer roter Faden des bisherigen Saisonverlaufs. Obwohl sich der TSV Angriff fast jeden Treffer schwer erarbeiten musste, lag man auch dank eines variablen Angriff- Spiels bis zur 27. Minute immer in Führung. Vor allem Jonas Böhm auf der Halb Rechten- Simon Kuch auf der Halb Linken und Tobias Büttel auf der Mitte Position gelangen sehenswerte Aktionen und Treffer. Eine 14:12 Führung in der 26. Spielminute war der Lohn der Arbeit. Was dann innerhalb von knapp 4 Minuten passierte, ist für ein Handball Spiel zwar nicht mehr untypisch, wird aber beim TSV fast schon zur Regel. Innerhalb von genau 3 Minuten und 50 Sekunden wurde aus einer eigenen 14:12 Führung ein 15:17 Rückstand. 5 Gegentore in nicht mal 4 Minuten, zeugte einmal mehr von einer mangelnden Ruhe und Abgeklärtheit der TSV- Sieben. Ein Tor von David Denny Hirsch kurz vor dem Halbzeitpfiff bedeutete den 16:17 Halbzeitstand, statt einer möglichen Führung.
Danach leistete man sich die fast schon obligatorischen 10 Minuten nach der Halbzeit, technische Fehler und Fehlwürfe, welche den Gegner geradezu einladen, 20:25 in der 40. Minute bedeuteten fast schon wieder eine Vorentscheidung. Auch dank den 5 Toren von Niklas Zehrbach, der nach der Pause die Halb Rechte Position besetzte, kamen die Schwab Schützlinge ab der 51. Minute noch dreimal auf zwei Tore heran (26:28, 27:29 und 28:30), zu mehr sollte es aber nicht reichen. So gingen einige positiven Ansätze und Leistungen des TSV Spiels am Ende einfach in der dann doch noch deutlichen Niederlage unter: 5 sichere verwandelte Siebenmeter und insgesamt 8 Tore von Spielmacher Tobias Büttel, sechs Paraden in der ersten Hälfte des zu Beginn im Tor stehenden Nils Heckmann, die gute Leistung von Jonas Böhm in der ersten – und von Niklas Bolkart in der zweiten Hälfte, oder allen voran die Leistung von Niklas Zehrbach. Dieser wurde erst in der zweiten Halbzeit eingewechselt und zeigte, dass er mehr als nur ein sporadischer Abwehr Spezialist sein kann. Erschwerend kam hinzu, dass Stammspieler Jan Niklas Weis nach 6 Minuten nach einem Foulspiel beim Tempogegenstoß nicht mehr eingesetzt werden konnte – was unverständlicher Weise nicht mit einer roten Karte geahndet wurde. Dies konnte neben einigen weiteren fragwürdigen Schiedsrichter Entscheidungen jedoch nur bedingt als Begründung herhalten. Gegentore fallen in auffällig kurzer Zeit, speziell in 1:1 Situationen offenbart die 6:0 Abwehr Defizite. Gäste Trainer Fabian Gerstlauer hatte seine Mannschaft auf dieses TSV Manko eingestellt. Die Mannschaft muss versuchen kurzfristig die eigene Fehlerquote zu reduzieren, wenn man in einer harten und langen BWOL Saison am Ende den Kopf aus der Abstiegsschlinge ziehen will.
TSV Birkenau:
Heckmann und Fremr (40. – 60. Minute) im Tor; Keil, Büttel (8/5), Spilger (1), Kuch (1), Böhm (3), Dietrich (1), Zehrbach (5), Weis (n.e.), Brock (n.e.), Hirsch (3), Schwarz (3), Bolkart (3).
Foto: Simon Hofmann