Wahnsinn in Handschuhsheim! Falken schocken den Spitzenreiter in letzter Sekunde

Majirsky eiskalt vom Punkt – TSV Birkenau erkämpft sich sensationellen Zähler beim Heim-Monster TSV Handschuhsheim

Der TSV Birkenau erkämpft sich nach einer bärenstarken Schlussphase beim 29:29 (16:13) einen extrem wichtigen Punkt beim Spitzenreiter TSV Handschuhsheim. Eine weiße Weste hatten die Heidelberger Vorstädter bisher in eigener Halle und die Vorzeichen standen nicht gut für die Falken. Einerseits war die Mannschaft in den letzten zwei Wochen von einer Krankheitswelle gebeutelt und zusätzlich waren Marian Kleis, Robin Rahn und Rion Lather nicht mit von der Partie.

Nach ausgeglichener Anfangsphase und der 5:4-Führung (9.) für die Hausherren entwickelte sich schon früh ein hart umkämpftes Spiel. In der Folge mussten des Öfteren die Specialteams in Überzahl oder Unterzahl ran. Die Falken konnten bis zum 8:7 (15.) dranbleiben, doch als Alex Fickel früh seine zweite Zeitstrafe absitzen musste, nutzte der Tabellenführer seine Chance und zog auf 11:7 davon. Birkenau kämpfte, könnte den Rückstand aber nicht verkürzen, was Trainer Pohl in seiner Auszeit beim 13:9 (23.) zu ändern versuchte. Doch auch ein Strafwurf landete nur an der Latte und auch der Rückzug war in den folgenden Minuten nicht auf dem gewohnten Level. Als auch Abwehrchef Ronny Unger beim Stand von 15:11 (26.) bereits zum zweiten Mal eine Zeitstrafe absaß, wurden die Wechseloptionen weiter gemindert. Doch die Falken bäumten sich auf, verteidigten auch gegen 7. Feldspieler mutig und konnten bis zur Pause den Rückstand in Grenzen halten.

“Wir waren in Halbzeit eins im Angriff zu ungeduldig, haben uns zu oft zu Rückraumwürfen verleiten lassen, was wir eigentlich vermeiden wollten”, gab Trainer Pohl einen Einblick in den Matchplan beim Spiel ohne Harz. “Handschuhsheim hat ordentlich aufs Tempo gedrückt, obwohl auch sie nicht voll besetzt waren. Das wollten wir hintenraus nutzen”.

Die Falken kamen hochmotiviert aus der Kabine, verkürzten schnell und waren beim 17:15 (32.) sofort wieder in Schlagdistanz. Als Luca Roll einen Strafwurf entschärfte und Marco Jöst im Gegenzug auf 19:18 (35.) verkürzte, schien das Momentum auf Birkenauer Seite zu sein. Aber die Heidelberger kamen zurück, angepeitscht vom Publikum, stellten sie beim 23:18 (40.) auf eine komfortable Führung. Aber die intensive Spielweise der Falken schien nun Früchte zu tragen. Die vielen Zweikämpfe machten sich bemerkbar, Handschuhsheim war nun oft den einen Schritt zu spät, was den Birkenauern nun einige Strafwürfe und Überzahlsituationen bescherte. Jakub Majirsky verwandelte vom Strich und hielt seine Farben beim 23:21 (43.) im Spiel. Aber erneut gelang es dem Tabellenführer seine Führung zu verteidigen. Beim 26:22 (50.) bogen die Bitz-Schützlinge auf die Zielgeraden ein. Auch eine Auszeit der Falken beim 27:24 (54.) beeindruckte die Gastgeber nicht. Doch Birkenau blieb fokussiert, ließ sich auch durch das 29:25 (56.) nicht aus der Ruhe bringen. Vor allem Brock, Jöst und Majirsky übernahmen in dieser Phase Verantwortung, in der Spielmacher Hirsch durch eine Manndeckung kaltgestellt wurde. In der Abwehr riskierte der TSV jetzt mehr und wurde durch Ballgewinne belohnt. Handschuhsheim zog beim 29:28 vierzig Sekunden vor Ende die Timeout, spielte im folgenden Angriff auch den Kreisläufer frei, dessen Wurf Leon Back parierte. Birkenau hatte nun die Chance zum Ausgleich, Hirsch nutzte eine Lücke und konnte nur durch ein Foul im Torraum gestoppt werden. Die Spielzeit lief ab und Jakub Majirsky verwandelte den fälligen Strafwurf eiskalt zum vielumjubelten Ausgleich.

“Kompliment an die Jungs, wir spielen eine sehr disziplinierte zweite Halbzeit und wurden am Ende durch eine überragende 4:0-Crunchtime sogar noch belohnt. Wir sind die erste Mannschaft, die hier was mitnimmt”, lobte Pohl seine Falken, die nie aufgaben.

TSV Birkenau: Back, Roll, Samardzic; Böhm (6), Brock (6), Fickel, Hirsch (3), Jöst (4), Majirsky (6), May, Schmitt (2), Sedlacek (1), Unger (1)