Der TSV Birkenau gibt sich auch gegen die Handballregion Bottwar SG beim 34:28 (16:13) Heimerfolg keine Blöße. Beide Teams hatten einige Ausfälle zu bekunden, doch hinderte dies die Mannschaften nicht rasant in die Partie zu starten. Als die Gäste zum 4:4 egalisierten waren gerade erst vier Minuten gespielt. Nach dem Abtasten erlangten zunächst die Falken Kontrolle über das Spiel. Ein Steal von Tobias May und der folgende Tempogegenstoß krönte einen 3:0 Lauf und brachte die 7:4 (7.) Führung. Die Offensive war jetzt kaum zu stoppen und die Buffalos aus Bottwar zogen beim 9:5 (10.) die Timeout. Zunächst mit Erfolg.Der TSV hatte zunehmend Probleme in der Abwehr, was die Gäste in Überzahl nutzten. Beim 10:8(14.) war der Anschluss wieder hergestellt. Birkenaus Trainer Pohl bat seine Mannen dann beim 11:9 (17.) zum Gespräch. „Wir haben in der Abwehr taktisch etwas umgestellt, unsere Abstände waren einfach zu groß“, erklärt er seine Ansprache. Kurzfristig ging der Plan jedoch nicht auf. Marvin Brock kassierte früh seine zweite Zeitstrafe und die Gäste waren beim 12:11 (22.) wieder auf Tuchfühlung. Doch der TSV fing sich. Die nun stabile Defensive war Garant für die beruhigende 15:11(27.) Führung. Die Buffalos warfen noch einmal alles nach vorne, verkürzten auf zwei Tore Unterschied, doch den Schlusspunkt vor der Halbzeitsirene setzte Jakub Majirsky mit seinem Treffer zum 16:13 Halbzeitstand. „Nach starken zehn Minuten wurde das Spiel ein bisschen zerfahren, wir hatten offensiv und defensiv ein paar Fehler zu viel drin. Bottwar hat das eiskalt bestraft. Aber wir sind mittlerweile so gefestigt, dass wir uns nach solchen Phasen wieder fangen“, so die Halbzeitanalyse von Falkentrainer Pohl.
Vom Wiederanpfiff nahmen die Falken die Zügel in die Hand, bauten die Führung bis zum 20:15 (36.) aus. Birkenau war vorne von allen Positionen torgefährlich und hinten brannte wenig an. Spätestens beim 23:17 (40.) deutete alles auf einen souveränen Heimsieg der Bäigemer Jungs hin. Vielleicht war es eben diese Sicherheit, die das Spiel der Falken etwas zu nachlässig werden ließ. Die Gäste, für ihr attraktives Tempospiel bekannt, brauchten nur zwei Minuten um drei Treffern in Folge zu erzielen. Der Vorsprung war auf 23:20 (42.) geschmolzen, als Trainer Pohl seine Mannschaft zur Besprechung beorderte. „Es ging einfach darum, die Mannschaft wieder ein bisschen wach zu rütteln. Wir haben personell ein bisschen umgestellt, wollten keinen Spezialistenwechsel und mit frischem Personal das Tempo ein bisschen anziehen“, gab er die Marschroute für die nächsten Minuten vor. Es dauerte einige Minute bis die Maßnahme griff. Bottwar kam nochmal auf zwei Tore ran, ehe die Falken mit voller Wucht zurückschlugen. Die Torhüter lieferten Paraden und innerhalb von achzig Sekunden entschieden die Falken das Spiel. Drei schnelle Treffer brachten beim 26:21 (48.) die Vorentscheidung. Die Buffalos stellten offensiv auf den siebten Feldspieler um der Birkenauer Defensive Herr zu werden. Doch der TSV blieb stabil. Selbst Torhüter Nico Patermann trug sich beim 31:23 (53.) in die Torschützenliste ein. Als Youngster Max Wolß das 32:24 (56.) erzielte war der Vorsprung auf acht Tore angewachsen und der nächste Heimsieg am Langenberg längst in trockenen Tüchern. In den letzten Spielminuten verpasste es Birkenau durch auslassen einiger freien Chancen den Abstand zu halten, doch waren sich bei Spielende alle sicher, dass der 34:28 Sieg über sechzig Minuten hochverdient war.
„Als Trainer leidet man natürlich bei diesen Achterbahnspielen etwas. Aber es ist großartig zu sehen wie sich die Jungs eben auch als Mannschaft entwickeln. Wir verkraften auch Rückschläge, die Spieler zeigen sich wenn es drauf ankommt. Als Beispiel, wie Tobi heute defensiv in die Bresche springt, das war oberstes Regal“, lobte Trainer Pohl seine Mannschaft nach Spielende und blickt nach vorne: „Jetzt haben wir die beiden Topteams der Liga vor der Brust. Das dies absolute Topspiele werden, haben wir uns hart erarbeitet. Wir freuen uns darauf!“. Die Falken haben sich in Stellung gebracht. Am kommenden Samstag gastiert der TSV bei Spitzenreiter Rot/Malsch, die ihre einzige Niederlage bei Topfavorit und Tabellenzweiten Wiesloch schlucken mussten. Der nächste Gegner am Langenberg Ende November.
TSV Birkenau: Samardzic, Patermann(1); Brock (4), Fickel (2), Halilovic (3), Hirsch (3), M. Jöst (2), N. Jöst, May (7), Majirsky (5), Sedlacek(3), Unger (2), Wolß (2)

