Dass es sicher nicht viel zu gewinnen gibt bei der 13. Auflage des ,,Helmut-Osada Cup“ in Viernheim, war den Verantwortlichen des Handball-Oberligisten TSV Birkenau bewusst. Dennoch fuhren die Odenwälder Handballer nicht ins Ried, um zu verlieren – auch wenn bei Vorbereitungsturnieren wie diesen der erste Platz nicht unbedingt im Vordergrund steht.
So sah dies auch der neue Trainer der Birkenauer Roger Grössl, der den Wettbewerb nutzte, um seine jungen Spieler einzusetzen und die letzten Plätze in der ersten Mannschaft zu vergeben. ,,Wir wollen uns in der kommenden Woche zusammensetzen und den 14-Mann-Kader für die Erste festlegen – ebenso den Perspektivkader. Daher war es eine gute Chance, noch einmal die Spieler auf dem Feld zu sehen“, erläutert Grössl. Verzichten musste der TSV-Trainer allerdings auf seinen etatmäßigen Kreisläufer Marco Widmann sowie die Neuzugänge Nico Kolb und Peter Spatz, was jungen Spielern wie Phillip Kienscherf, Philipp Gunst, Michael Knapp oder Philip Attrot Einsatzzeiten verschaffte. Die junge Mannschaft verkaufte sich dennoch gar nicht schlecht. Im ersten Spiel gegen den Regionalligisten TV Hochdorf gab es immerhin ein 21:21. Dabei hätte Birkenau gegen den späteren Turniersieger durchaus gewinnen können. ,,Wir lagen kurz vor dem Ende 21:18 vorne, haben es aber verpasst, den Sack zuzumachen. Dennoch war es eine gute Leistung gegen einen höherklassigen Gegner, auch wenn sechs verschossene Siebenmeter zu viel sind“, beurteilte Grössl die Leistung.
So gab es auch in der zweiten Partie Licht und Schatten für den TSV. Gegen Fünftligist und Gastgeber Amicitia Viernheim führten die Odenwälder schnell mit 5:1, doch dann schlich sich der Schlendrian ein. Nach einer Pausenansprache des Trainers besann sich der TSV auf seine Stärken und machte in der zweiten Halbzeit den Sack schnell zu. ,,Dass wir das dritte Spiel gegen den VTV Mundenheim verloren haben, war unglücklich. Aber wir mussten gegen den Drittligisten der Belastung Tribut zollen. Immerhin waren wir die einzige Mannschaft unserer Gruppe, die am Samstag zwei Spiele absolvieren musste. Dann haben sich auch noch Jan Fremr und Rudolf Varak verletzt, und damit hat uns eine gewisse Erfahrung gefehlt. Wir haben zwar gut mitgehalten, haben gar in der zweiten Halbzeit mit zwei Toren geführt, doch am Ende hat es nicht gereicht“, so Grössl. ,,Aber insgesamt haben wir uns sehr gut verkauft. Nur an der Feinabstimmung müssen wir noch arbeiten“.
Fast wichtiger als die Turnierspiele war für die Organisatoren des Osada-Cups jedoch die Typisierungsaktion für den Spieler der HG Oftersheim/Schwetzigen Patrick Lengler. Denn der sechsundzwanzigjährige ist wie vor 14 Jahren Turniernamensgeber Helmut Osada an Leukämie erkrankt und braucht eine Stammzellenspende. Insgesamt 200 Typisierungen wurden in Viernheim abgegeben und kommen nun zu den 5500 in Schwetzingen vorgenommenen hinzu.
Quelle: echo-online.de